Wie hoch ist die ortsübliche Vergleichsmiete in Hameln? In welcher Spanne bewegen sich die Mieten bestimmter Baujahre oder Wohnungsgrößen? Welche Ausstattungsmerkmale wirken mietmindernd oder mietsteigernd? Diese Fragen soll der neue Mietspiegel beantworten, den die Stadt bis Januar 2023 erstellen will. Um ein möglichst genaues Bild des Wohnungsmarktes zu erhalten, bittet die Verwaltung Bürgerinnen und Bürger, sich an einer Online-Befragung zu beteiligen.
Gefragt sind Mieter ebenso wie Vermieter. „Je mehr sich an der Befragung beteiligen, desto besser und vor allem genauer wird das Ergebnis sein“, wirbt Erster Stadtrat Hermann Aden für die Teilnahme. In der Befragung geht es unter anderem um die jeweilige Wohnfläche, die Ausstattung der Wohnung und die Höhe der gezahlten Miete. Die Teilnahme an der Befragung ist freiwillig; alle Daten werden in anonymisierter Form ausschließlich für die Erstellung des Mietspiegels verwendet. Interessierte gelangen über folgenden Link zu der Befragung: https://www.analyse-konzepte.de/hm. Die Teilnahme ist ab sofort möglich.
Das Thema Mietenentwicklung ist in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus gerückt. Steigende Mieten sind nicht nur in Großstädten und Ballungsräumen zu einem Problem geworden. Im Juli dieses ist in Deutschland eine Reform des Mietspiegelrechts in Kraft getreten, um für alle Beteiligten mehr Transparenz und Rechtssicherheit bezüglich der Mietpreise zu schaffen. Die Reform bietet die Grundlage, dass in möglichst vielen Städten und Gemeinden Mietspiegel eingesetzt werden. Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern sind nun gesetzlich verpflichtet, einen Mietspiegel zu erstellen – auch die Stadt Hameln. Bislang gibt es für Hameln keinen Mietspiegel.
Mit Hilfe dieses Instruments sollen Bürgerinnen und Bürger künftig ein differenziertes Bild der ortsüblichen Vergleichsmieten erhalten. „Der Mietspiegel hilft als neutrales und kostenfreies Vergleichswerkzeug, Mietstreitigkeiten zu vermeiden“, betont Hermann Aden. Der Mietspiegel könne damit zur Befriedung im Mietwohnungsmarkt beitragen.
Die Stadt hat das Hamburger Institut Analyse & Konzepte immo.consult GmbH mit der Erstellung des Mietspiegels beauftragt. Um eine breite Akzeptanz sicherzustellen, sollen die Akteure am Wohnungsmarkt eingebunden werden. Hierzu wurde bereits ein Arbeitskreis gegründet, dem neben Vertretern der Stadt auch der Mieterbund sowie die Hamelner Wohnungsbau-Gesellschaft (HWG), die Wohnungsgenossenschaft Hameln (WGH), die Kreissiedlungsgesellschaft (KSG) und Haus & Grund angehören.
Der Mietspiegel soll künftig alle zwei Jahre aktualisiert werden, um stets einen aktuellen Überblick über die ortsübliche Vergleichsmiete bieten zu können.