Die Jury des Rattenfänger-Literaturpreises 2006 kürte am 13. Mai 2006 aus 232 Bucheinsendungen einstimmig das Buch "Der Tigerprinz" von Chen Jianghong zum diesjährigen Preisbuch.
Der mit 5.000 Euro dotierte Preis der Stadt Hameln wurde am 24. November 2006 im Rahmen eines offiziellen Festaktes in Hameln an Chen Jianghong überreicht.
Der Bilderbuchkünstler Chen Jianghong erzählt von einer Tigerin, deren Junge Jägern zum Opfer gefallen sind und die seitdem in „Hass und Verzweiflung“ Dörfer verwüstet und Menschen und ihre Tiere tötet. Der König will Soldaten gegen das Raubtier schicken, aber eine alte weise Frau rät ihm, stattdessen der Tigerin seinen kleinen Sohn anzuvertrauen. Ihm werde nichts geschehen. Schweren Herzens willigt das königliche Elternpaar ein. Der König begleitet den kleinen Wen bis zur Grenze des Tigerreichs. Furchtlos verabschiedet sich das Kind vom Vater und wandert in den Dschungel. Als Wen ermüdet eingeschlafen ist, findet ihn die Tigerin und nimmt ihn an Kindesstatt an. Von diesem Tag an lässt sie die Menschen in Ruhe. Während Wen bei der Tigerin das Leben in der Wildnis meistern lernt, trauern seine Eltern um ihn, bis sie endlich beschließen, das Kind mit Waffengewalt zurückzuholen. Schon ist die Tigerin von Soldaten und Feuer umzingelt, als der Kleine sich schützend vor sie stellt und Friede zwischen ihr und seiner geliebten Menschenmutter stiftet. Er kehrt zu seinen Eltern zurück, ohne die Tierpflegemutter zu vergessen: Auch er wird seinen Sohn für eine bestimmte Zeit zu ihr in die Wildnis schicken, damit er von ihr lerne, was Menscheneltern ihm nicht vermitteln können. Und so wird es von nun an jedes Königspaar halten.