Der Gesetzgeber führte 1997 mit der sogenannten Fahrrad-Novelle der Straßenverkehrsordnung die Fahrradstraße ein, nachdem sie in Bremen, Bonn und Münster erfolgreich ausprobiert wurden. Mittlerweile gehören Fahrradstraßen in vielen Städten Deutschlands zu einer etablierten Verkehrsführung, dessen Bedeutung fortwährend steigt.
Die Radverkehrsteilnehmer erleben auf Fahrradstraßen, dass sie dort bevorrechtigte Verkehrsteilnehmer sind. Ist es sonst so, dass im Straßenverkehr eher die Autofahrer bevorzugt werden, wird dieses Verhältnis mit der Einrichtung von Fahrradstraßen umgekehrt. Das trägt dazu bei, dass Hamelner öfter auf das Fahrrad steigen, statt Bus oder Auto zu nehmen.
Im Jahr 2017 wurden im Stadtgebiet von Hameln die ersten Fahrradstraßen errichtet. Eine dieser Straßen besitzt eine Länge von etwa 530 Meter entlang des Weserradweges bei Tündern und unterstützt die 4 Sterne Radwegzertifizierung als Qualitätsroute Weserradweg.
Eine weitere errichtete Fahrradstraße befindet sich im Zentrum der Stadt. Diese Fahrradstraße dient mit ihren vorläufigen 240 Meter Länge als Verbindungsstrecke zwischen dem nordöstlichen Wohngebiet der Stadt und dem Markplatz am Rathaus und somit gleichermaßen mit der angrenzenden Innenstadt. Weitere Fahrradstraßen innerhalb der Stadt sollen in den kommenden Monaten folgen und sind aktuell in Planung.
Die Fahrradstraßen sollen dazu beitragen, dass mehr Hamelner das Rad nutzen, oder aber von Bus und Privat-PKW auf das Rad umsteigen. Des Weiteren soll dem Radverkehrsteilnehmer, durch die Schaffung von Fahrradstraßen, Wertschätzung und Anerkennung als stets erwünschter Verkehrsteilnehmer entgegen gebracht werden. Von der Stadt Hameln wurde hierzu ein Flyer zum Thema "Fahrradstraßen in Hameln" erstellt, um die verkehrsrechtlichen Besonderheiten darzulegen und zu erläutern.