Das Stadtwappen zeigt einen in ein rotes Feld eingefassten bogenförmig geschärften silbernen Mühlstein. Auf ihm liegt ein aufrecht gestelltes blaues Mühleisen. Der Schild ist gekrönt von der stilisiert dargestellten Münsterkirche St. Bonifatius. Sie ist doppeltürmig, mit vier Querdachgiebeln dargestellt. Ihre Fenster, die Turmdächer und die Kreuzblumen sind blau, das Mitteldach rot gefasst.
In der Form des Prachtstücks zeigt das Stadtwappen die mit der Wappenfigur belegte und mit unterschiedlichen Turmhelmen ausgestattete Münsterkirche als Helmzier sowie zwei Löwen als Schildhalter.
Die Bedeutung
Mühleisen und Mühlstein scheinen die Tatsache zu unterstreichen, dass Hameln im Mittelalter große Bedeutung im Mühlsteinhandel hatte und Sitz der Mühlengerichtsbarkeit war. Eine besonders bedeutende Zahl an Mühlen, wie oft berichtet wird, hat es in der Stadt nicht gegeben. Erst Ende des 19. Jahrhunderts hat sich mit zwei Großmühlen eine bedeutende Mühlenindustrie (Wesermühlen) entwickelt.
Das Hamelner Wappen findet sich erstmals 1531 auf einem Stein eines Stadttores (Neues Tor). In seiner Prachtausführung ist das Wappen über dem Eingang des Hochzeitshauses (erbaut 1610-1617) abgebildet. Das heutige Wappen geht auf eine Neufassung aus dem Jahr 1939 zurück.
Wappen entstanden im 12. Jahrhundert als Erkennungszeichen der Ritter, an deren Bewaffnung, vorrangig an Helm und Schild, sie angebracht wurden. In späterer Zeit verlor es jedoch etwas an Bedeutung. Galt die Wappenführung zunächst als Vorrecht des Adels, durften ab dem späten Mittelalter auch Bürger und Bauern Wappen führen. Etwa vom 15. Jahrhundert an wird es auch unter Städten Brauch, ein Wappen zu führen. Für die Gestaltung und Beschreibung von Wappen entwickelten sich bestimmte Grundsätze und Regeln (Heraldik), die eine einheitliche Darstellung von Wappen ermöglichen.