Die Weserrenaissance ist die norddeutsche liebenswürdige Variante eines ernsten italienischen Architektur-Themas. "So könnte man den eigentümlichen Stil des 16. und frühen 17. Jahrhunderts beschreiben, dessen Bauten im gesamten Weserraum anzutreffen sind, die vor allem aber das Stadtbild von Hameln geprägt haben.
Typische Kennzeichen dieses Baustils sind die reich gegliederten Schau-Fassaden der zumeist giebelständigen Bürgerhäuser mit Voluten, Pyramiden, Obelisken, Kugelbesatz, Diamantschnitt- und Kerbschnitt-Steinen, Schmuckleisten mit Inschriften und Wappen, Masken und Neidköpfen und den eigenartigen Stand-Erkern ("Utluchten").
Die Häuser oder die Fassaden sind meist aus Wesersandstein errichtet (Sandstein aus den Steinbrüchen in Obernkirchen ist überregional bekannt). Musterbeispiele für diesen Baustil sind das Hochzeitshaus, Dempterhaus, Leisthaus, Stiftsherrenhaus und das Rattenfängerhaus.
In unseren Audiobeiträgen erhalten Sie einen ersten Überblick zu einigen von Hamelns "Schmuckstücken":
- Audiobeitrag (Podcast) zum Rattenfängerhaus
- Audiobeitrag (Podcast) zum Dempterhaus
- Audiobeitrag (Podcast) zum Stiftsherrenhaus
Stadtführung zur Renaissance
Mit unserer gleichnamigen Erlebnisführung "Renaissance erleben" können Sie die Zeit der Renaissance in Hameln erleben. Unsere Gästeführerin, in historischem Kostüm, versetzt Sie in das Jahr 1617 zurück und zeigt Ihnen, wie die Hamelner damals ihren Alltag bewältigten.
Wenn Sie sich weiter mit dem Thema beschäftigen möchten, empfehlen wir Ihnen den Artikel "Hamelner Baudenkmale – liebens- und lebenswert" und auch das Buch "Die Weserrenaissance" von Herbert Kreft und Jürgen Soenke, Verlag CW Niemeyer, 340 Seiten, 24,90 Euro.