Deutschlandweit sind immer mehr Autos auf den Straßen unterwegs. Da ist natürlich auch Hameln keine Ausnahme. Auch hier hat der Verkehr zugenommen. Um Autofahrer und vor allem die Anwohner der Hauptverkehrsstraßen zu entlasten, sind mehrere Verkehrsprojekte in Planung, andere hingegen sogar schon erfolgreich abgeschlossen. Sie solllen die Verkehrs-Infrastruktur der Stadt verbessern und dazu beitragen, dass der Verkehr flüssig durch oder um die Stadt herum geleitet werden kann.
Südumgehung (Hameln, B1)
Der Verlauf der Bundesstraße 1 soll südlich um Hameln herumgeführt werden, um den Bereich der Innenstadt vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Das nötige Planfeststellungsverfahren wurde am 15. April 2002 eingeleitet und endete mit dem Planfeststellungsbeschluss vom 10. März 2004. Der Beschluss wurde allerdings vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg beklagt. Unter anderem aufgrund der nachträglichen Meldung eines Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebietes hat – auf Antrag des regionalen Geschäftsbereichs der Landesbehörde – seit 28. Januar 2010 ein Planänderungsverfahren stattgefunden. Für diese Zeit hat das OVG angeordnet, dass das gerichtliche Verfahren ruhen muss.
Der Planänderungsbeschluss ist dann am 31. Mai 2012 ergangen. Er wird von den Klägern des Ursprungsbeschlusses jedoch ebenfalls beklagt. Zuletzt hatte das Oberverwaltungsgericht am 14. August 2015 den Planfeststellungsbeschluss für nicht vollziehbar erklärt.
Mehr Informationen erhalten Sie auf der Homepage der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr im Bereich Geschäftsbereich Hameln.
Radwegebau: Fahrradförderung und Klimaschutz
Im Jahr 2010 wurde vom Rat der Stadt Hameln ein kommunales Klimaschutzkonzept verabschiedet. Eine von vielen darin enthaltenen Maßnahmen ist die Entwicklung der Stadt Hameln zu einer fahrradfreundlicheren Stadt. Grundlage dafür ist ein Radverkehrskonzept als integraler Bestandteil des städtischen Verkehrsentwicklungsplans (VEP).
Zur Bewertung und Qualitätsverbesserung der kommunalen Radverkehrspolitik wurde zunächst ein BYPAD-Verfahren (BicyclePolicy Audit, etwa: Radverkehrs-Politik-Überprüfung) durchgeführt, dessen Ergebnisse die Entscheidungen der Stadt über den Einsatz der verfügbaren Ressourcen zur Fahrradförderung erleichtern sollen. Es wurde eine Prioritätenliste aller durchzuführenden Verbesserungsmaßnahmen aufgestellt (mit Angabe von Kosten), die Politik bewilligte zusätzliche Haushaltsmittel und eine Fahrradbegleitkommission wurde ins Leben gerufen, die durch Erfahrungs-austausch und neue Ideen Unterstützung bieten soll.
Zwischenzeitlich sind über die Hälfte der Maßnahmen erledigt worden, und mehrere größere Bauprojekte (u.a. Hastenbecker Weg, Klütstraße und der Knotenpunkt Brückenkopf) konnten auch im Sinne der Radfahrer umgesetzt werden. Derzeit wird in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Hameln und dem Landkreis Hameln-Pyrmont ein neues integriertes Wegweisungssystem für den Alltags- und Freizeitradverkehr eingerichtet. Das Radverkehrskonzept ist langfristig angelegt, und eine ständige Verbesserung des Angebotes für den Radverkehr als Beitrag zu einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Stadtentwicklung wird auch in den nächsten Jahren in Hameln eine zentrale Rolle spielen.
Grunderneuerung von Haltestellen im Bereich Hameln
Durch das ÖPNV-Konjunkturprogramm des Landes Niedersachsen wird bereits seit mehreren Jahren die Grunderneuerung von abgängigen Bushaltestellen mit Verbesserung der Ausstattung gefördert. Darüber hinaus greift die Haltestellenförderung des Landkreises Hameln-Pyrmont, der aus den sog. Regionalisierungsmitteln die vom Land zur Verfügung gestellten Gelder aufstockt.
Primäres Ziel des Umbaus ist die Herstellung der Barrierefreiheit. Je nach Bedarf wird die Bordsteinführung an den Haltestellen optimiert, es werden Bussonderborde zur Erleichterung des Ein- und Aussteigens errichtet, ggfs. taktile Leitlinien und Aufmerksamkeitsfelder auf der Wartefläche angelegt, die Pflasterung wird befestigt, bauliche Schäden werden beseitigt und es werden transparente Buswartehäuschen aufgestellt. Vereinzelt werden auch Busbuchten zurückgebaut, wenn diese nicht mehr der aktuellen Verkehrssituation entsprechen.
Durch die bauliche Erneuerung wird sowohl die Verkehrssicherheit als auch der Fahrgastkomfort erheblich verbessert, was insgesamt zu einer Steigerung der Attraktivität des ÖPNV und somit zu einer Verringerung des Individualverkehrs führen soll.