Der Wilhelmsplatz in der Hamelner Südstadt ist Wohnort, Treffpunkt, Grünfläche und Parkraum - aber auch in die Jahre gekommen. Baulich und vor allem verkehrstechnisch ist er nicht mehr auf dem neuesten Stand und steht daher schon seit einigen Jahren auf der städtischen "Wunschliste" was Umgestaltungen angeht.
Die letzte größere Modernisierung am Wilhelmsplatz liegt 19 Jahre zurück: damals wurde die Hamelbrücke saniert und neu abgedichtet. In diesem Zuge wurden auch Teile der Gehwege neu gepflastert. 2016 wurde noch einmal ein kleiner Straßenabschnitt neu asphaltiert, um größere Pfützen zu beseitigen. Damit der Wilhelmsplatz schon bald ein Ort ist, an dem sich Hamelnerinnen und Hamelner gern aufhalten, sind hier grundlegende Veränderungen geplant.
Was ist bisher passiert?
Erste Überlegungen für eine Umgestaltung wurden bereits Ende 2018 in Form eines Konzeptes in einer Anwohnerversammlung im VikiLu vorgestellt (siehe dazu: Gestaltungskonzept Wilhelmsplatz 2018). Nun wurde aus dem 2018er Gestaltungskonzept, natürlich unter Berücksichtigung der Anregungen aus der Anwohnerversammlung, eine sogenannte "Vorentwurfsplanung" erstellt (siehe dazu: Vorentwurf). Der Vorentwurfsplan wurde bereits im März 2021 im Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz vorgestellt und hier grundsätzlich befürwortet.
Was ist geplant?
Die Verkehrsführung soll neu geordnet und die Aufenthaltsqualität dadurch erhöht werden. Dafür wird voraussichtlich die bislang gepflasterte Einbahnstraße als zweite Durchgangsstraße auf der Nordseite aufgehoben und die übrigen Straßenräume eingeengt und neu gestaltet. Stichpunktartig sind folgende Maßnahmen zu nennen:
Platz neben dem Imbiss (siehe dazu: Planauszug 1)
- Schaffung eines großzügigen Aufenthaltsbereiches neben dem Imbiss
- Neugestaltung der vorhandenen Aufenthaltsfläche am Imbiss und Vergrößerung nach Nordosten in den bisherigen Straßenraum hinein
- Ergänzung des Angebotes für „wegebegleitendes Spiel“
- Erweiterung des Sitzplatzangebotes und der Grünflächen
- Zusätzliche Baumpflanzungen (in Hochbeeten)
- Entsiegelung
- Stadtklimaverbesserung
- Wohnumfeldverbesserung
- Pflasterung der Platzfläche mit neuem Gestaltungspflaster
- Barrierefreie Platzgestaltung
- Durchfahrt für Radfahrer über die Fläche in beiden Richtungen
- Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge können in den Platz einfahren
Anwohnerparken im Südosten (siehe dazu: Planauszug 2)
- Reiner Anwohnerparkplatz mit Einrichtungsverkehr und Schrägparken
- Vorteil: quartiersfremder Parksuchverkehr findet hier nicht mehr statt
- Verkleinerte Bodendeckerpflanzung, aber Kompensation durch zusätzliche Baumbeete
- Die Komplettpflasterung des Parkplatzes sorgt für einen untergeordneten Charakter gegenüber der Asphaltstraße
- Zu- und Umfahrt mit Verbundpflaster
- Radfahrer können den Parkplatz in beiden Richtungen auf rot gepflasterter Trasse befahren
- Parkplätze: das vorhandene, für den Wilhelmsplatz charakteristische Sandsteinpflaster wird hierfür als Belag wiederverwendet
Fahrbahn auf der Südseite (siehe dazu: Planauszug 3)
- Querschnittsreduzierung der Asphaltstraße auf durchgehend 5,50 m Breite
- baulich abgegrenzte Parkplätze und zusätzliche Grüninseln
- Verkehrsberuhigung durch Einengung der Fahrbahn
- Parkplätze werden unter Verwendung des vorhandenen Sandsteinpflasters neben der Fahrbahn angeordnet
- Parkplätze stehen dort auch "ortsfremden" Parkenden zur Verfügung
- Zusätzliche Bauminseln frieden den Wilhelmsplatz auch außen ringsherum ein
- Stadtklimaverbesserung
- Wohnumfeldverbesserung
Kreuzungsbereich Wilhelmsplatz/Bismarckstraße/Hugenottenstraße (siehe dazu: Planauszug 4)
- Verkleinerung der übergroßen Kreuzung
- Übersichtlichere Verkehrsführung
- Verkehrsberuhigende Maßnahme
- Zusätzliche Entsiegelung
- Stadtklimaverbesserung
- Wohnumfeldverbesserung
Wie geht es weiter?
Nach Abschluss der Online-Beteiligung (25. Juni 2021) werden die Stellungnahmen gesichtet und geprüft. Aus den Ergebnissen der bereits eingegangenen Hinweise des Beirats für Menschen mit Behinderungen und dieser Abfrage wird der Entwurf erarbeitet, welcher dann der Politik und den Bürgerinnen und Bürgern noch einmal vorgestellt wird. Dann erfolgt durch den Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz und am Ende durch den Rat ein Baubeschluss. Anschließend wird die Ausführungsplanung vorbereitet und die Umgestaltung mit den Stadtwerken und Enertec abgestimmt.
Wann erhält der Wilhelmsplatz sein neues Gesicht?
Die Neugestaltung des Wilhelmsplatzes erfolgt frühestens ab 2022, wenn das Bauvorhaben zusammen mit den Stadtwerken und Enertec als Gemeinschaftsprojekt ausgeschrieben und realisiert wird.