Es scheint nur ein einzelnes Blatt Papier zu sein, doch es bedeutet eine Menge: nämlich die Anerkennung von vorbildlichen Lösungen und Initiativen, die den Radverkehr fördern. Das Niedersächsische Verkehrsministerium und die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen e.V. (AGFK) zeichneten die Stadt 2017 für ihr Engagement aus.
Das Zertifikat „Fahrradfreundliche Kommune Niedersachsen“ wurde in Oldenburg an Vertreter des Rathauses übergeben.
Der Ausbau von Fahrradwegen, neue Fahrradschutzstreifen, gut ausgebaute Querungen, die neu angelegten Fahrradstraßen (aktuell die Scharnhorststraße) und Aktionen wie „Mit dem Rad zu Arbeit“ und „Stadtradeln“ überzeugten die Jury.
Die Verwaltung hatte sich im März für die Zertifizierung beworben. Für fünf Jahre darf Hameln nun den Titel tragen. Danach muss erneut eine Bewerbung eingereicht werden. „Für Hameln ist die Auszeichnung Ansporn und Zukunftsaufgabe, den Radverkehr weiterzuentwickeln“, sagt Fachbereichsleiter Umwelt Ralf Wilde. „Der erste Schuss war sozusagen gleich ein Treffer“, ergänzt Frank Schweigert, Abteilungsleiter der Verkehrsplanung und Straßenwesen im Rathaus. Er nahm heute die Urkunde mit weiteren Vertretern der Verwaltung und des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs Hameln-Pyrmont (ADFC) von Verkehrsminister Bernd Althusmann entgegen.
Eine Zertifizierung bekommen nicht alle Bewerber zugesprochen. Geprüft werden Faktoren wie die fahrradfreundliche Infrastruktur und das kommunalpolitische Engagement für die Mobilität mit zwei Pedalen. Das Ministerium und die AGFK würdigt am Beispiel Hameln eine „gleichermaßen erfolgreiche wie nachhaltige Radverkehrspolitik, der ein Gesamtkonzept zugrunde liegt“, heißt es als Begründung.
Auch der ADFC Hameln-Pyrmont freut sich über die Anerkennung. „Hameln hat diese Auszeichnung verdient, weil wir hier seit vielen Jahren auf die Förderung des Radverkehrs setzen“, sagt Hans-Georg Kunz vom ADFC.
Neben der Urkunde gibt es auch noch zwei große Werbebanner. „Diese werden wir an den zentralen Brücken an der Springer Landstraße und der Wangelister Straße aufhängen, damit die Auszeichnung zukünftig auch nach außen sichtbar ist“, sagt Wilde.
Die Zertifizierung zur „Fahrradfreundlichen Kommune“ wird jährlich vergeben. Ziel ist es, so das Ministerium, den Radverkehr noch weiter voranzubringen. Dazu sollen das Fahrradklima verbessert, der bereits hohe Radverkehrsanteil weiter gesteigert, die Fahrradinfrastruktur optimiert und die Verkehrssicherheit verbessert werden. Denn mehr Radverkehr bedeute mehr Lebensqualität in den Städten und Gemeinden. Darüber hinaus spare Radverkehr Energie, Platz, entlaste von Lärm und Abgasen, fördere die Gesundheit und biete beste Voraussetzungen für eine nachhaltige städtebauliche und verkehrliche Entwicklung.