Gut versorgt durch eventuelle Krisensituationen - ein Leitfaden
Ein großflächiger Stromausfall, ein kompletter "Black-out" über Stunden oder Tage, ein Gasmangel und damit eine kalte Heizung mitten in der Winterzeit - all diese Szenarien klingen im ersten Moment vielleicht übertrieben, doch leider sind sie nicht vollkommen unmöglich.
Deutschland gilt als sicheres Land, doch auch hier sind wir nicht vor Notlagen sicher. Auf viele Situationen kann man sich, in einem gewissen Maße, jedoch gut vorbereiten. Einen gewissen "Grundstock" an Nahrungsmitteln, Medikamenten, Batterien und Hygieneartikeln hat wohl jeder im Haus - wird dieser erweitert, ist dies schon der erste Schritt hin zu einer soliden Vorsorge.
Anbei möchten wir Ihnen ein paar Tipps und Ideen an die Hand geben, wie Sie Ihren Haushalt ein klein wenig "krisensicherer" machen können und sich auf eventuelle Notlagen vorbereiten.
Immer ein gewisses Maß an Lebensmitteln im Vorratsschrank zu haben, ist sinnvoll. Dabei eignen sich trockene Lebensmittel wie Nudeln oder Reis wesentlich besser als Frischware, die schnell verderblich ist. Zur allgemeinen Bevorratung kommen natürlich noch persönliche Vorlieben, Unverträglichkeiten oder auch Regeln der eigenen Religion hinzu. Eine Liste, welche Dinge vorgehalten werden sollten, ist damit immer nur eine Empfehlung, die beliebig ergänzt werden sollte. Grundsätzlich wird empfohlen, einen Vorrat an Lebensmitteln und Getränken für 10 Tage im Haus zu haben.
Ein guter Überblick über den persönlichen Bedarf kann auch mittels des Vorratskalkulators ermittelt werden.
Allgemeine Tipps und Hinweise:
Halten Sie pro Tag pro Person etwa zwei Liter Flüssigkeit vorrätig
Achten Sie darauf, genügend Lebensmittel im Haus zu haben, die auch ohne Strom zubereitet werden können
Lagern Sie Ihre Lebensmittel kühl, trocken und dunkel und überprüfen Sie regelmäßig das Haltbarkeitsdatum
Wenn Sie Tiefkühlprodukte bevorraten möchten: denken Sie daran, dass diese Kühlung ohne Strom entfällt und alle Produkte zeitnah verzehrt werden müssten
Denken Sie auch an Alternativen: zum Beispiel Volleipulver statt frische Eier, Knäckebrot und Zwieback statt Brot, Dosenware statt Frischware
Denken Sie bei der Vorratshaltung auch an Spezialkost für z.B. Diabetiker, Allergiker und Babys
Bevorraten Sie auch eine kleine Menge an "Genussmitteln" wie Schokolade, Keksen, Marmelade, Kakaopulver oder Salzstangen
Bedenken Sie ebenso einen Vorrat für Haustiere anzulegen
Vorrat ist nicht gleich hamstern:
Sich einen Vorrat für Notlagen anzulegen, ist gut. Lebensmittel zu hamstern und Panikkäufe zu tätigen allerdings unnötig. Kaufen Sie nur so viel, wie Sie wirklich benötigen und verbrauchen können, damit genug für alle da ist.
Neben ausreichend Nahrungsmitteln und Getränken sollten Sie auch an die eigene Hausapotheke und Körperhygiene denken. Ein Unfall im Haushalt ist schnell passiert und auch Krankheiten richten sich nicht nach aktuellen Notlagen, in denen Sie sich vielleicht gerade befinden.
Bedenken Sie, dass Sie bei einem Stromausfall nicht "mal eben" zum Laden an der Ecke gehen können, um dringend benötigte Dinge oder auch Medikamente nachzukaufen.
Halten Sie daher die für Sie wichtigsten Medikamente immer in Ihrer Hausapotheke vorrätig
Zusätzlich sollten Medikamente gegen Fieber, Schmerzen, Durchfall und Erbrechen zu Ihrem Vorrat zählen
Fieberthermometer, Pinzette, Desinfektionsmittel und Einmalhandschuhe gehören ebenso in jede Notfallvorsorge
Halten Sie eine gewissen Menge Pflaster und Verbandsmaterial bereit, gut eignet sich hier ein handelsüblicher Verbandskasten
Toilettenpapier, Haushaltstücher, Seife und Zahnpasta. Auch solche Dinge gehören in die Bevorratung. Des Weiteren sollten Sie auf Vorrat haben:
Waschmittel
Zahnbürste
Feuchttücher
Monatshygieneartikel
Windeln
Müllbeutel
Bedenken Sie bitte, dass bei einem Stromausfall auch die Wasserversorgung und Toilettenspülung ausfallen kann. Daher sollten Sie auch an Alternativen wie Trockenshampoo und Deo und eine Campingtoilette denken.
Auf der nahegelegenen Baustelle wird ein Kabel zerstört und schon steht das halbe Wohnviertel ohne Strom und somit schnell auch ohne Heizung da. Solche Unfälle passieren immer wieder. Dass Strom und Gas aufgrund einer Gasmangellage für Privathaushalte abgestellt werden, gilt als unwahrscheinlich.
Dennoch: Wer vorgesorgt hat, der ist für plötzliche Ausfälle (auch über einen längeren Zeitraum) gut gerüstet - auch wenn Heizen, Kochen und elektrisches Licht erstmal nicht mehr funktionieren.
Allgemeine Tipps und Hinweise:
Informieren Sie sich über alternative Heizmöglichkeiten wie Kamine oder Öfen oder mobile Heizgeräte, die mit z.B. Flüssiggas betrieben werden
Informieren Sie sich über die eventuelle Anschaffung eines Notstromaggregats
Haben Sie ausreichend Teelichter und Kerzen samt Streichhölzern und Feuerzeugen in Ihrem Vorrat griffbereit
Halten Sie für Ihr Handy oder andere technische Geräte eine ausreichend starke Powerbank bereit
Eine Taschenlampe und Reservebatterien gehören ebenso in den Vorrat, gut geeignet sind auch Kurbel-Taschenlampen oder Solarleuchten
Auch ein Kurbel-Radio (oder ein batteriebetriebenes Radio) sind von Vorteil, um sich über offizielle Nachrichten der Behörden informieren zu können
Wenn der Herd aufgrund eines Stromausfalls kalt bleibt, kann ein kleiner Campingkocher, ein Gasgrill oder Fondueset eine Alternative sein
Haben Sie eine ausreichende Menge Bargeld zu Hause - denn ohne Strom funktionieren auch Bankautomaten nicht mehr
Achtung!
Nutzen Sie Gaskocher, Gasgrill und ähnliche Geräte niemals innerhalb Ihrer Wohnung (auch nicht zum Heizen). Hier droht, neben einem Brand, eine Kohlenmonoxidvergiftung. Wir raten ebenso dringend von selbstgebauten sogenannten "Teelicht-Öfen" ab, da auch diese eine enorme Brandgefahr darstellen.
Bei einem großflächigen Stromausfall bricht auch das Mobilfunknetz zusammen. Gewohnte Kommunikationsmittel funktionieren nicht mehr. Notrufe an die 112 oder 110 können nicht mehr abgesetzt werden. Um in solchen Extremsituationen dennoch Hilfe rufen zu können, zum Beispiel bei einem Herzinfakt, wurden die sogenannten "Leuchttürme" ins Leben gerufen.
Bei einem großflächigen Stromausfall werden diese Leuchtturmstandorte spätestens nach 30 Minuten von ehrenamtlichen Kräften der Feuerwehren besetzt. Die Feuerwehren sind direkt per Funk an die Leitstellen angeschlossen und können damit die benötigte Hilfe organisieren. Wer also während eines umfassenden Strom- und Kommunikationsmittelausfalls dringend Hilfe benötigt, jedoch keinen Notruf absetzen kann, wendet sich bitte umgehend an seinen nächstgelegenen "Leuchtturm".
Im Stadtgebiet von Hameln befinden sich die "Leuchttürme" an folgenden Orten:
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