Ein gutes Trio: Holtensen, Unsen und Welliehausen

Die Ortschaft Sünteltal, 1973 gebildet aus Holtensen, Unsen und Welliehausen, bildet den nördlichsten Teil der Stadt Hameln und umfasst auch Teile des Süntels. Im Süntel liegt mit 410 Metern über Normalnull der höchste Punkt Hamelns. Im Sünteltal finden sich eine Sparkasse, eine verlässliche Grundschule, eine Kindertagesstätte in Holtensen und drei Freiwillige Feuerwehren in Holtensen, Unsen und Welliehausen.

Holtensen

Von den drei Orten liegt Holtensen am südlichsten und damit am nächsten an Hameln. Auch ist er der größte der drei Orte. Das nach dem 2. Weltkrieg im Osten entstandene Neubaugebiet wird durch die Kreisstraße 1 und in Verlängerung davon durch die Kreisstraße 2 vom alten Dorfkern getrennt.

Wappen

Das Wappen zeigt auf blauem Feld drei achtzackige diamantgeschnittene silberne Sterne.

Aus der Geschichte von Holtensen

Um 1130 wird ein Graf Theoderich von Holthusen genannt, der als Gerichtsherr die beiden Dingstühle in Münder und Diddelinghausen innehatte und dessen Gebiet wohl zwischen Münder und Hameln lag. 1334 erwarb das Stift Fischbeck das Patronat über die Holtenser Kirche, deren Gründung in der Zeit vor 1200 anzusetzen ist. 1586 kam Holtensen mit den übrigen Dörfern der "Goe auf der Hamel" zum Amt Springe. Bei der Belagerung der Stadt Hameln im Dreißigjährigen Krieg wurde die Holtenser Kirche geplündert und das Pfarrhaus durch Brand zerstört; auch Graf Tilly soll sich in Holtensen aufgehalten haben.

1689 wohnten in Holtensen (mit Unsen) 177 Personen. 1812 konnte das Schulhaus bei der Kirche errichtet werden; die Verfügung über den Schulbau unterzeichnete König Jérôme. 1852 erfolgte der Anschluss des Ortes an das Amt Hameln. Die Ostermarkteilung Mitte des 19. Jahrhunderts brachte für Holtensen einen Zuwachs an Gemeindeland. 1848 zählte man im Ort 351 Einwohner bei 52 Wohngebäuden. Die Dorfstraße von der Holtenser Warte bis nach Welliehausen wurde 1899 landstraßenmäßig ausgebaut (heutige Kreisstraße 1). Der Neubau der Holtenser Kirche fiel in die Jahre 1907/1908. Nach dem zweiten Weltkrieg setzte in Holtensen eine rege Bautätigkeit ein, die das Gefüge des Ortes stark veränderte.

Einwohnerentwicklung von Holtensen

16.06.1933: 393 Einwohner

13.09.1950: 848 Einwohner

31.12.1972: 1.317 Einwohner

31.12.2000: 1.295 Einwohner

31.12.2009: 1.176 Einwohner

31.12.2016: 1.091 Einwohner

Welliehausen

Welliehausen liegt nördlich von Hameln und Holtensen am Südhang des Süntels und Nahe am Wald. An ihm führt die Landesstraße 423 vorbei. Über eine Stichstraße erreicht man den Ort.

Wappen

Auf dem Wappen steht auf ockerfarbenem Grund auf dreifach gewelltem grünem Grund eine dreitürmige rote Burg, flankiert von zwei Pappeln, darüber drei sechszackige blaue Sterne. Die aus Welliehausen stammende und in Hameln ansässig gewordene Familie Walthausen beantragte 1556 einen Adels- und Wappenbrief und übernahm dazu das Wappen der Ortschaft Welliehausen als das ihre.

Aus der Geschichte von Welliehausen

Um 1380 wird der Zehnte von Weldihusen zuerst im ältesten Lehnbuch des Grafen von Schaumburg erwähnt. Stats von Münchhausen, Bauherr von Schloss Bevern, kaufte um 1600 zahlreiche Bauernhöfe in Welliehausen auf. Die Bauern des Ortes waren dem Dorfmeister in Dahle, ein Vorwerk zwischen Münder und Springe, dienstverpflichtet. 1689 zählte man in Welliehausen 78 Personen, 1848 dagegen 27 Wohngebäude mit 160 Einwohnern. 1852 kam der Ort zum Amt Hameln. Bei der Ostermarkteilung erhielt Welliehausen ebenfalls Land zugewiesen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden hier Schächte und Stollen zur Kohlegewinnung angelegt, die aber nicht sehr ergiebig waren. 1948 wurde am südlichen Süntel zwischen Welliehausen und Unsen noch einmal Kohlebergbau betrieben.

Einwohnerentwicklung von Welliehausen

16.06.1933: 162 Einwohner

13.09.1950: 365 Einwohner

31.12.1972: 277 Einwohner

31.12.2000: 417 Einwohner

31.12.2009: 393 Einwohner

31.12.2016: 368 Einwohner

Unsen

Unsen erstreckt sich zu beiden Seiten der von Holtensen kommenden Kreisstraße 1, die hier in die Landesstraße 423 mündet. Als Luftkurort hat Unsen seit vielen Jahren einen guten Namen im Tourismus.

Wappen

Das Wappen zeigt auf silbernem Grund drei Tannen über vier blauen Wasserwellen.

Aus der Geschichte von Unsen

Der Ort Unsen ist bereits in einer Urkunde des Hamelner Stifts St. Bonifatius aus dem 9. Jahrhundert erwähnt. Unnenhusen und Unnensen sind alte Formen des Ortsnamens. 1586 teilte Herzog Julius von Wolfenbüttel die "Goe auf der Hamel" mit dem Dorf Unsen dem Amt Springe zu; 1852 kam der Ort dann zum Amt Hameln. 1848 hatte Unsen 175 Einwohner bei 28 Wohngebäuden. Auch Unsen profitierte durch die Teilung der Ostermark. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auch bei Unsen im Süntel mit dem Kohleabbau begonnen.

Einwohnerentwicklung von Unsen

16.06.1933: 230 Einwohner

13.09.1950: 498 Einwohner

31.12.1972: 539 Einwohner

31.12.2000: 482 Einwohner

31.12.2009: 454 Einwohner

31.12.2016: 445 Einwohner