Bei der Suche nach möglichen Bomben-Blindgängern auf dem Schulgelände der Basberg- und der Niels-Stensen-Schule gibt es teilweise Entwarnung: Der erste Verdachtspunkt unter dem Schulhof ist seit Mittwochnachmittag (5. Februar) vollständig überprüft, einen Hinweis auf eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg haben die Fachleute für Kampfmittelbergung nicht gefunden. Seit Donnerstagabend (6. Februar) steht nun zudem fest: Auch der Blindgänger-Verdacht unter dem Sportplatz hat sich nicht bestätigt. Hier hatten die Experten, wie zuvor auf dem Schulhof, aufgrund des sandigen Bodens tiefer als üblich und in einem größeren Radius suchen müssen. Für die Arbeiten musste ein Ballfangzaun entfernt werden. Der Experte des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KBD) Niedersachsen, Thorsten Lüdeke, bestätigte diese Ergebnisse nach Sichtung der Ergebnisse.

Indessen gibt es neue Erkenntnisse zum dritten Verdachtspunkt: Dieser liegt schwer zugänglich unter einem Verbindungsbau zwischen zwei Schulgebäuden, ist von zwei Seiten von Kellern umgeben und befindet sich mutmaßlich in einer Tiefe von bis zu neun Metern. Die beauftragte Fachfirma für Kampfmittelbergung ist hierfür technisch nicht ausgestattet.
Die Stadt Hameln steht inzwischen in Kontakt mit mehreren auf Kellerbohrung spezialisierten Unternehmen, die sich die Lage vor Ort in den kommenden Tagen ansehen werden. Erst dann wird feststehen, ob und wann die Suche an dieser Stelle weitergehen kann. Im Moment ist noch völlig offen, ob die Stadt ihre Suche nach einem Spezialunternehmen fortsetzen muss oder ob eine der bereits kontaktierten Firmen den Verdachtspunkt kurzfristig (nach Abschluss der aktuellen Arbeiten) oder mittelfristig (in einigen Wochen) erkunden kann.
Um den 385 Kindern, den Lehrkräften und auch den Eltern ein unnötiges Hin und Her zu ersparen, hat die Stadt Hameln in enger Absprache mit den Schulleitungen beider Schulen beschlossen, dass die Grundschülerinnen und -schüler zunächst nicht in die Gebäude am Adalbert-Stifter-Weg zurückkehren werden.
Die acht Klassen der Niels-Stensen-Schule (135 Schülerinnen und Schüler) werden ab Montag, 10. Februar, im Viktoria-Luise-Gymnasium in der Hermannstraße unterrichtet. Dort stehen sechs Unterrichtsräume zur Verfügung. Die Stadt sowie die Lehrkräfte sorgen dafür, dass sowohl die Materialien als auch Tische und Stühle (insbesondere für die jüngeren Schülerinnen und Schüler) im Laufe der Woche bereitstehen. Auch die Nachmittagsbetreuung wird ans Viktoria-Luise-Gymnasium verlegt.
Die rund 250 Schülerinnen und Schüler der Basbergschule bleiben noch eine weitere Woche im Homeschooling beziehungsweise in der Notbetreuung am Schulzentrum Nord. Ab Montag, 17. Februar, findet der Unterricht dann für sechs Klassen an der Rüdiger-Butte-Schule statt, sechs weitere Klassen werden an der Eugen-Reintjes-Schule unterrichtet. Da die Kinder aus Platzgründen auf zwei Schul-Standorte aufgeteilt werden müssen, benötigen die Lehrkräfte etwas Zeit, damit der Unterricht in den neuen, unbekannten Räumen so reibungslos und angenehm wie möglich verläuft. Auch hier wird die Stadt für altersgerechte Möbel und Arbeitsmaterial sorgen. Mit Bussen werden die Schülerinnen und Schüler vom Basberg zu den beiden Schulen und zurück oder gegebenenfalls zur Nachmittagsbetreuung ans Viktoria-Luise-Gymnasium gebracht.
Martina Harms, als Erste Stadträtin der Stadt Hameln für den Bereich Bildung zuständig, bedankt sich bei den Eltern beider Schulen für das entgegengebrachte Verständnis und die Geduld. „Ich hoffe, dass wir mit diesem Vorgehen eine angemessene, nachvollziehbare und planbare Lösung gefunden haben“, so Harms in ihrem Schreiben an alle Eltern.
Aktuelle Informationen rund um den Blindgänger-Verdacht am Basberg sowie Antworten auf die wichtigsten Fragen stellt die Stadtverwaltung unter www.hameln.de sowie kostenfrei und rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0800/426 356-6 zur Verfügung.