Bereits im Mittelalter stellten Frauen einen wichtigen Faktor bei der Herausbildung der städtischen, von Feudalherren zunehmend unabhängig werdenden Strukturen dar. Neben der Wahrung des familiären Zusammenhaltes übernahmen die Ehefrauen vor allem von Kaufleuten teilweise selbständig deren Geschäfte und wurden entsprechend häufig in den urkundlich überlieferten Rechtsdokumenten genannt.
Im sozialen Bereich spielten die Hamelner Beginen in der Armen- und Altenpflege eine wichtige Rolle und auch in den städtischen Handwerksbetrieben übernahmen Frauen die verschiedensten Aufgaben. Politisch jedoch dominierten bis in das 20. Jahrhundert hinein Männer die Geschicke der Stadt. Die ersten Frauen in der Vertretung der Hamelner Bürgerschaft waren im Jahre 1919 Rosa Helfers und Selma Tegtmeyer. In den 1960er bis 80er Jahren stand mit Elsa Buchwitz eine Frau an der Spitze der Befürworter einer umfassenden Erhaltung der Hamelner Altstadt. Sie gab ein beredtes Beispiel für das vielfältige gesellschaftliche Engagement von Frauen, das aber häufig genug auch ohne große Schlagzeilen stattfand.