Die gesamte Kulturbranche war und ist noch immer besonders hart von den Pandemie bedingten Einschränkungen betroffen. Unter dem Hashtag „#ohneunsistsstill“ wurde daher schon 2020 deutschlandweit eine Initiative ins Leben gerufen, die Kulturschaffende in den Fokus rückte und den Schicksalen hinter Auftrittsverboten und Veranstaltungsabsagen ein Gesicht gab.
Das Hamelner Kultur- und Kommunikationszentrum Sumpfblume, rund um das Team von Linda Meier und Marius Bohl, beteiligte sich an der Aktion und ließ durch den Fotografen Björn Klemme bereits im Frühjahr 2021 über 70 Kulturschaffende aus Hameln und Umgebung im Rahmen des Projektes fotografieren. Veröffentlich wurden die Porträts über die Website www.kulturgesichter05151.de, die auch weiterhin online ist. In einer Kooperation zwischen Sumpfblume und Museum Hameln wird den Fotografien nun neben der online- auch eine „physische“ Plattform geboten, als Kabinett-Ausstellung im Museum.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit der ersten Kooperation zwischen dem Museum Hameln und der Sumpfblume gleich ein so wichtiges Thema aufgreifen“, sagt Claudia Höflich, Leiterin des Museums Hameln. Oberbürgermeister Claudio Griese betonte überdies die Wichtigkeit der Zusammenarbeit der Hamelner Kultureinrichtungen.
Ohne Kultur ist das Leben still und freudlos. Was diese Stille bedeutet und wie schwer sie auszuhalten ist, zeigte Sumpfblumen-Geschäftsführerin Linda Meier eindrucksvoll zu Beginn ihrer Eröffnungsrede und schwieg in Anlehnung an das Musikstück „4`33“ von John Cage viereinhalb Minuten lang.
Fotograf Björn Klemme hat beeindruckende Schwarzweiß-Porträts geschaffen. Eine Auswahl fiel den Macherinnen daher durchaus schwer. Gezeigt werden nun 16 Fotografien, welche die Bandbreite der Hamelner Kulturszene verdeutlichen. Mit dabei sind unter abderem ein Schauspieler, eine Piercerin, eine Veranstaltungsmanagerin, ein Tanzlehrer und musikalisch nahezu alles von Kirchenmusik bis Punk.
Die Ausstellung stellt den Porträts jeweils kurze biographische Notizen zur Seite, in denen die Besucher nicht nur erfahren, welche Art von Kultur die abgebildete Person macht, sondern auch etwas zu ihren Beweggründen, was sie antreibt und was Kultur bzw. keine Kultur für jeden einzelnen bedeutet.
Die Ausstellung wird bis zum 1. Mai 2022 im Museum zu sehen sein.