Blindgänger-Verdacht an Schulen am Basberg

Im Zuge der geplanten Neu- und Umbauarbeiten an der Basberg- und der benachbarten Niels-Stensen-Schule hat die Stadt Hameln beim Landesamt für Geoinformation und Landvermessung Niedersachsen (LGLN) eine Auswertung von historischen Luftbildern angefordert. Diese analysierten Aufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg und der Zeit kurz nach Kriegsende zeigen, dass das heutige Schulgelände am Adalbert-Stifter-Weg während des Krieges bombardiert worden ist. Auf den Bildern sind zahlreiche Krater, sogenannte Bombentrichter, zu erkennen. An drei Stellen auf dem rund 1,6 Hektar großen Areal lässt sich allerdings nicht eindeutig feststellen, ob dort Fliegerbomben niedergegangen und nicht explodiert sind, es sich also möglicherweise um Blindgänger handelt. Expertinnen und Experten eines Kampfmittelbeseitigungsdienstes werden das Schulgelände in den Zeugnisferien am 3. und 4. Februar technisch erkunden.

„Für die Schülerinnen und Schüler der Basberg- und der Niels-Stensen-Schule besteht keine Gefahr“, betont Oberbürgermeister Claudio Griese, „es handelt sich zunächst nur um Verdachtsfälle.“ Das weitere Vorgehen sowie den Umgang mit den vorliegenden Verdachtsfällen hat die Stadt Hameln in enger Absprache mit den Spezialistinnen und Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes beschlossen. Auch die Entscheidung, den Schulbetrieb bis zu den Halbjahresferien aufrechtzuerhalten, wurde mit den Fachleuten sowie mit dem zuständigen Regionalen Landesamt für Schule und Bildung und den Schulleitungen abgestimmt.

Die technische Erkundung des Schulgeländes erfolgt als sogenannte Bohrlochsondierung: Rund um die drei Verdachtspunkte wird mit einem speziellen, erschütterungsarmen Bohrer ein Raster von Löchern angelegt. Anschließend werden diese mit Plastikrohren stabilisiert, bevor eine magnetische Sonde eingeführt wird, die metallische Gegenstände im Erdreich aufspürt. Zwei der drei Punkte befinden sich auf Freiflächen, während sich der dritte unter einem überbauten Bereich befindet. Hier wird ein Kellerbohrgerät zum Einsatz kommen.

Da aktuell noch unklar ist, wie tief und auch in welchem Radius gebohrt werden muss – dies hängt unter anderem auch von der Bodenbeschaffenheit ab –, kann es ab Mittwoch, 5. Februar, zu Einschränkungen im Schulbetrieb und in der Nachmittagsbetreuung kommen. Die Schulleitungen informieren alle Eltern der zwölf Klassen der Basbergschule (rund 250 Schülerinnen und Schüler) und der acht Klassen der Niels-Stensen-Schule (rund 135 Schülerinnen und Schüler) zeitnah über die App Sdui. Über die Ergebnisse der technischen Erkundung wird die Stadtverwaltung die Öffentlichkeit umgehend informieren, sobald diese vorliegen.

Aktuelle Informationen rund um den Blindgänger-Verdacht am Basberg sowie Antworten auf die wichtigsten Fragen stellt die Stadtverwaltung unter www.hameln.de sowie kostenfrei und rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0800/426 356-6 zur Verfügung.

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