Die Suche nach einem möglichen Bomben-Blindgänger auf dem Schulgelände der Basberg- und der Niels-Stensen-Schule geht weiter: Ab Montag, 17. Februar, wird eine auf Kellerbohrung spezialisierte Firma den dritten Verdachtspunkt, der schwer zugänglich unter einem Gebäude liegt, technisch überprüfen.
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Die Fachleute für Kampfmittelbergung rücken mit speziellen Bohrgeräten an, mit denen sie sowohl durch die Bodenplatte des Verbindungsbaus bohren können als auch durch die Keller der beiden danebenliegenden Schulgebäude. Wie zuvor bei den Verdachtspunkten unter dem Schulhof und unter dem Sportplatz, werden die Bohrlöcher aufgrund des sandigen Bodens vermutlich tiefer als üblich gesetzt werden müssen. Zunächst sind 37 Bohrungen geplant, auf Empfehlung des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Niedersachsen (KBD) könnte der Radius allerdings auf 61 Bohrlöcher erweitert werden. Bei den beiden bereits überprüften Punkten war dies nötig gewesen. Der Blindgänger-Verdacht unter dem Schulhof und unter dem Sportplatz hatte sich bei diesen Untersuchungen nicht erhärtet.
Die Spezialfirma geht zunächst davon aus, dass die sogenannte Tiefensondierung eine Woche dauern wird – dann wird ein Ergebnis vorliegen. Für die 385 Schülerinnen und Schüler der beiden Grundschulen bedeutet das: Sollten die Fachleute für Kampfmittelbergung auch am dritten Verdachtspunkt keinen Hinweis auf eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg finden, könnten Kinder und Lehrkräfte möglicherweise bereits in der übernächsten Woche (ab dem 24. Februar) in ihre Schulgebäude am Adalbert-Stifter-Weg zurückkehren.
Die acht Klassen der Niels-Stensen-Schule (135 Schülerinnen und Schüler) werden bereits seit Montag, 10. Februar, im Viktoria-Luise-Gymnasium in der Hermannstraße unterrichtet. Dort findet auch die Nachmittagsbetreuung statt. Für sie ändert sich zunächst nichts.
Die rund 250 Schülerinnen und Schüler der Basbergschule sollten ursprünglich ab Montag, 17. Februar, ersatzweise an der Rüdiger-Butte-Schule und an der Eugen-Reintjes-Schule unterrichtet werden. Mit Bussen sollten Kinder und Lehrkräfte vom Basberg zu den beiden Schulen und zurück gebracht werden. Da die Stadt Hameln nun, anders als zunächst angenommen, doch kurzfristig eine Spezialfirma finden konnte, die auch den dritten Blindgänger-Verdachtspunkt untersucht, ziehen die Schülerinnen und Schüler zunächst nicht um. Stattdessen findet für alle Kinder der Basbergschule in der kommenden Woche regulärer Unterricht am Schulzentrum Nord statt. Es wird kein Homeschooling mehr angeboten. Die Entscheidung hat die Stadt in enger Absprache mit der Schulleitung getroffen.
Die bereits seit Anfang Februar auf dem Schulgelände tätige Fachfirma für Kampfmittelbergung hat inzwischen auch vier Bombentrichter auf dem Sportplatz geöffnet und geräumt. Dort waren gegen Ende des Zweiten Weltkrieges Fliegerbomben niedergegangen und explodiert. In solchen Kratern sind kurz nach Kriegsende auch Projektile, Helme und andere Überreste des Krieges entsorgt worden, bevor sie zugeschüttet wurden. Die Luftaufnahmen zeigen insgesamt 14 solcher Bombentrichter auf dem rund 1,6 Hektar großen Areal. Geplant ist, dass die Fachleute in den Sommerferien zum Basberg zurückkehren werden, um in Abstimmung mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst die übrigen Trichter zu bewerten und – falls erforderlich – von Weltkriegsschrott zu befreien. Von diesen Bombentrichtern geht keine Gefahr aus.
Aktuelle Informationen rund um den Blindgänger-Verdacht am Basberg sowie Antworten auf die wichtigsten Fragen stellt die Stadtverwaltung unter www.hameln.de sowie kostenfrei und rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0800/426 356-6 zur Verfügung.