Das Hamelner Museum hat eine neue Leiterin: Claudia Höflich tritt ab 1. September die Nachfolge von Stefan Daberkow an. Das haben die Mitglieder des Verwaltungsausschusses der Stadt in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Damit wird eine Frau an der Spitze des Museums stehen, die die Einrichtung bestens kennt. Bereits seit 2012 ist die Historikerin als wissenschaftliche Mitarbeiterin, Museumpädagogin und stellvertretende Leiterin im Museum tätig. Oberbürgermeister Claudio Griese äußerte sich zufrieden, eine Frau für diese Aufgabe gewonnen zu haben, die „durch ihre wissenschaftliche Kompetenz und ein hohes Maß an Kreativität“ überzeuge.
Wie bereits berichtet, wechselt der derzeitige Museumsleiter Stefan Daberkow nach Celle, wo er künftig als Direktor des Bomann-Museum arbeiten wird. Daberkow hatte das Museum Hameln seit 2013 geleitet. Nachfolgerin Claudia Höflich wurde 1977 in Hameln geboren. Nach dem Abitur am Viktoria-Luise-Gymnasium studierte sie in Göttingen Geschichte, Ethnologie und Sozialpolitik. Schon während ihres Studiums absolvierte sie mehrere Museumspraktika, unter anderem im Landesmuseum Hannover. Nach dem Magisterabschluss folgten ein Volontariat am Museum Hameln und eine Ausbildung zur Kulturmanagerin.
Als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Museumspädagogin oblagen ihr bisher schon umfangreiche Aufgaben. Sie konzipierte zahlreiche Ausstellungsprojekte, war verantwortlich für die Inventarisierung und Digitalisierung aller Sammlungsbestände (ca. 80.000 Objekte) und betreute federführend die wissenschaftliche Vermittlungsarbeit sowie das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit. Seit über einem Jahr ist sie außerdem für den digitalen Auftritt des Museums zuständig. Ab September wird sie für das ganze Haus verantwortlich sein. „Ich freue mich riesig auf die neue Aufgabe“, sagt Höflich. Die Arbeit im Museum sei überaus vielfältig und spannend, es gebe viele Gestaltungsmöglichkeiten. „Für mich ist es der ideale Arbeitsplatz.“
Für ihre Tätigkeit an der Spitze des Museums hat sich die 44-Jährige bereits viel vorgenommen. „Das Museum soll digitaler werden“, nennt die künftige Leiterin einen Schwerpunkt. Von Online-Ausstellungen bis hin zu Hybrid-Formaten in der Vermittlungsarbeit möchte sie die Kompetenzen und Angebote auf diesem Feld noch erheblich erweitern. Dabei setzt sie auch auf den Arbeitskreis Digitalisierung des Museumsvereins, der sich im vergangenen Jahr konstituiert habe – „ein weiteres Beispiel für die gewinnbringende und gut eingespielte Zusammenarbeit von Museumsverein und Stadt“. Gleichzeitig solle das Museum auch zukünftig ein offener Ort bleiben, den Besucher oft und gerne aufsuchen.
Auch die Dauerausstellung nimmt die neue Museumsleiterin in den Blick: Mittlerweile sei dieser Kernbereich des Museums fast zehn Jahre alt. Nachdem bereits zwei Abteilungen modernisiert worden seien, „müssen wir nun auch weitere Bereiche anfassen, um sowohl inhaltlich als auch in der Gestaltung den gestiegenen Ansprüchen des Publikums gerecht zu werden“. Und das Publikum, das solle jünger werden. Bereits seit vielen Jahren mache das Museum sehr erfolgreich Vermittlungsarbeit für Kinder; Schulveranstaltungen, Ferienangebote, aber auch Kindergeburtstage seien sehr beliebt. Sie wünsche sich, diese Altersgruppe noch stärker ans Museum zu binden. „Ich möchte daher gerne eine Kinder-Museumsgruppe etablieren, die u. a. Erklärvideos zur Hamelner Geschichte von Kindern für Kinder als mediales Angebot erstellt“, so Höflich.