„Elend freilebender Katzen verringern“

Das Problem bereitet Tierschützern auch in Hameln Sorge: Die Zahl wilder Hauskatzen steigt. Etwa 200.000 Streunerkatzen leben nach Schätzungen des Deutschen Tierschutzbundes in Niedersachsen – und sie vermehren sich unkontrolliert weiter. Das niedersächsische Agrarministerium will nun gegensteuern und begegnet dem wachsenden Katzenelend mit einer landesweiten Aktion zur Kastrierung, Kennzeichnung und Registrierung freilebender halterloser Katzen.

Insgesamt 200.000 Euro stellt das Land Niedersachsen für Kastrationen zur Verfügung. Mit diesem Geld und weiterer Unterstützung u. a. durch den Deutschen Tierschutzbund können nach Ministeriumsangaben rund 2.600 Katzen kastriert werden. Die Aktion läuft noch bis zum 15. März.

Dabei ist das Ministerium auf Mithilfe angewiesen. Die Stadt appelliert an die Bürgerinnen und Bürger: Wer Katzen kennt, die ihr Leben ohne Herrchen oder Frauchen meistern müssen und helfen möchte, sollte einen Termin mit einer Tierarztpraxis eigener Wahl vereinbaren, die Katzen einfangen und in die Praxis bringen. Kosten entstehen nicht, Tierschützer müssen sich dort lediglich ausweisen. Die Tierarztpraxis übernimmt laut Aussage aus dem Rathaus die gesamte Abrechnung. Nach der Operation müssen die Tiere wieder abgeholt und an ihren angestammten Ort gebracht werden. Wer Hilfe benötigen, kann sich an das Tierheim in Hameln wenden (Telefonnummer 05151/61550, außerhalb der Öffnungszeiten läuft ein Anrufbeantworter).

„Die Kastration von Katzen und Katern mit Freigang ist das einzig wirksame Mittel, um die unkontrollierte Vermehrung und das damit einhergehende wachsende Elend freilebender Tiere zu verringern“, sagt die Landesbeauftragte für den Tierschutz, Michaela Dämmrich. Wildlebende Katzen seien oftmals durch fehlende regelmäßige und ausgewogene Fütterung und Pflege in einem schlechten Gesundheits- und Ernährungszustand, so Dämmrich. Deswegen seien kontrollierte Futterstellen für diese Tiere lebensnotwendig. Oft litten die Tiere unter Parasiten sowie an Verletzungen. „Infektionskrankheiten können sich besonders gut ausbreiten, somit sind auch Freigängerkatzen aus Katzenhaushalten gefährdet“, warnt Dämmrich.

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