Flüchtlingsunterkunft in Sporthalle nimmt Formen an

Ein Sprichwort heißt „viele Hände, schnelles Ende“ und genau das trifft auf die momentane Lage in der Sporthalle Afferde zu. Die Planung für die Flüchtlingsunterkunft stand innerhalb von ein paar Stunden, die Aufgabenverteilung war durch den Stab außergewöhnliche Ereignisse der Stadt ebenfalls klar verteilt. Für die Umsetzung sind jedoch viele zupackende Hände erforderlich und die gibt es vor Ort glücklicherweise zur Genüge.

Es ist eine logistische Meisterleistung, die in den vergangenen Stunden in Afferde bewältigt wurde und auch in den kommenden Tagen noch weiter ausgebaut wird. Gestern verlegten und verklebten Kameradinnen und Kameraden der Ortswehren Afferde, Hastenbeck und Hameln innerhalb von nur einer Stunde rund 1300 Quadratmeter Weichfaserplatten, die den Hallenboden schützen sollen. Heute Vormittag ging es dann weiter mit der Elektrik, dem Wlan-Zugang und der Anlieferung von je drei Waschmaschinen und Trocknern. Die offensichtlichste Veränderung ist jedoch heute Nachmittag passiert: 12 Zelte der Ortswehren sind in der Halle aufgestellt und anschließend mit Feldbetten, Lampen und Bettzeug bestückt worden.

Doch auch im Hintergrund laufen Vorbereitungen für die Ankunft von Geflüchteten aus der Ukraine. Die Versorgung mit Essen und Getränken muss sichergestellt werden, die Reinigung der Halle geplant und auch die Müllentsorgung muss geregelt werden. Und dann sind da noch die vielen Kleinigkeiten, die bedacht werden müssen: Gibt es genug Decken und Kissen? Woher kommt die Bettwäsche? Sind Shampoo, Duschgel und Windeln organisiert? Gibt es noch Spielzeug, das den Kindern zur Verfügung gestellt werden kann?

Bei den kleinen und großen Dingen, die erledigt werden müssen, gibt es eine enorme Unterstützung von vielen Seiten. Viele heimische Firmen engagieren sich direkt vor Ort, ob mit Mitarbeitern oder Material, die zwölf Freiwilligen Feuerwehren sind neben der Hauptberuflichen Wachbereitschaft der Stadt Hameln im Einsatz und ehrenamtliche Helfer unterstützen, wo sie können. „Ohne diesen Einsatz wäre es nicht möglich gewesen, dieses Projekt so schnell umzusetzen“, ist Oberbürgermeister Claudio Griese sicher. „Ich danke deshalb ganz ausdrücklich jedem einzelnen und auch den heimischen Betrieben. Es tut gut zu wissen, dass wir aufeinander zählen können, wenn es drauf ankommt.“

Auch Afferdes Ortsbürgermeister Björn Lönnecker zeigt sich zufrieden mit der Lage vor Ort, die er in den letzten Tagen ebenfalls begleitet hat. Weit mehr als 150 Menschen waren beteiligt. Es habe schon viele Anfragen gegeben, ob Sachspenden benötigt werden. Aber Lönnecker beschwichtigt: „Hier vor Ort haben wir keine Lagermöglichkeit. Wenn wir noch etwas benötigen, dann werden wir dazu noch mal gesondert aufrufen.“

Rund einhundert Personen könnten in der Sporthalle Afferde nach Abschluss der Aufbauarbeiten unterkommen. Wenn die Arbeiten in diesem Tempo vorankommen, dann könnten im Laufe der kommenden Woche die ersten Flüchtlinge einziehen, schätzt Griese.

 

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