Als am 1. September 1939 Hitler-Deutschland Polen überfiel, begann in Europa der Zweite Weltkrieg. Mehr als 65 Millionen starben in diesem Krieg weltweit. Heute herrscht wieder Krieg in Europa. Wieder sind Menschen auf der Flucht und werden verfolgt. Die Stadt Hameln und das Bündnis „Bunt statt Braun“ laden am Donnerstag, 1. September, 14 Uhr, zu einer Gedenkstunde auf dem Friedhof Wehl ein, um an die Folgen und Schrecken der Kriege zu erinnern.
Der Vorsitzende des Vereins für regionale Zeitgeschichte, Historiker Bernhard Gelderblom, wird in seiner Ansprache auf das Schicksal eines ukrainischen Mädchens von der Krim eingehen. Sie wurde als 13-Jährige nach Hameln deportiert und musste vier Jahre Zwangsarbeit auf einem Bauernhof in Tündern leisten. Aktuelle Bezüge trägt die aus Cherson geflohene ukrainischen Geigerin Daryna Denysova bei. Zum Abschluss werden als Erinnerung an die während der letzten Kriegsmonate im Hamelner Zuchthaus ums Leben gekommenen 181 Menschen Rosen am Mahnmal auf dem Gräberfeld C 1 niedergelegt.
Seit 2019 wird in Hameln an den Kriegsausbruch des Zweiten Weltkriegs erinnert. „Über Parteigrenzen hinweg soll ein Zeichen für den Frieden und gegen den Krieg gesetzt werden“, so Ratsherr Dr. Markus Hedemann, der in diesem Jahr die Koordination übernommen hat. Stephan Marquardt vom Bündnis „Bunt statt Braun“ wünscht sich, dass vom Antikriegstag ein klares Signal gegen Krieg und Gewaltherrschaft ausgeht.
Oberbürgermeister Claudio Griese ruft zur Teilnahme an der Gedenkstunde auf: „Wir müssen die Erinnerung wachhalten, dass wir in Deutschland angesichts der Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten eine besondere Verantwortung für den Frieden tragen. Das ist angesichts des Ukrainekrieges aktueller denn je.“