Hameln hat sich ein Ziel gesetzt: mehr Inklusion im Sport. Nicht nur ein Mindestmaß an Teilhabe, sondern der aktive Einbezug von Menschen mit Beeinträchtigung und eine Fokussierung auf ihre Bedürfnisse im Freizeit- aber auch Profisport. Summiert wird dieses Ziel unter dem Namen „LIVE – Lokal Inklusiv Vereint(es) Engagement“, einem neuen Pilotprojekt des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, zu dem ab sofort, neben 29 weiteren Kommunen, auch Hameln gehört.
„Wir hatten uns im September letzten Jahres für dieses tolle Projekt beworben und freuen uns sehr, dass wir die Jury mit unserem Konzept und bisherigen Ideen überzeugen konnten“, erklärt Stadträtin Martina Harms. Bei „LIVE“ geht es darum, inklusive Strukturen innerhalb Hamelns erstmals auf- oder weiter auszubauen und dabei die Menschen um Rat zu fragen und aktiv einzubinden, die es betrifft: Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung. Verstärkt soll somit auf ihre Bedarfe aufmerksam gemacht werden, um mehr Teilhabe für sie zu ermöglichen. Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung können durch die Teilnahme an „LIVE“ die Entwicklung des Sports vor Ort mitbestimmen und vorantreiben, was ihnen dabei wirklich am Herzen liegt. Kognitiv beeinträchtige Menschen, die sich einbringen möchten, können sich im Rahmen des Projekts durch eine mehrtägige Schulung zu so genannten „Teilhabe-Beratern“ ausbilden lassen. Sie begleiten die Kommunen dann aktiv auf deren Weg zu mehr Inklusion. So kann sichergestellt werden, dass die neuen und erweiterten Angebote vor Ort letztendlich auch zu den tatsächlichen Bedürfnissen passen.
Konkret wird es in den kommenden Monaten nun neben der Ausbildung von Teilhabe-Beratern darum gehen, die inklusiven Projektideen umzusetzen und neue (Sport-)Angebote zu schaffen. Zentraler Baustein wird aber zunächst das Bilden von Netzwerken aus Sport, Einrichtungen der Behindertenhilfe, Kultur, Bildung, regionaler Wirtschaft und Lokalpolitik sein. „Wesentliche Kooperationspartner sind bereits jetzt die Paritätische Lebenshilfe Schaumburg-Weserbergland, die Lebenshilfe Hameln-Pyrmont und der Kreissportbund“, erklärt Stadträtin Martina Harms.
Neben Hameln wurden in Niedersachsen noch Braunschweig, Gifhorn, Hannover, Hatten, Hildesheim und Verden für das „LIVE“-Projekt ausgewählt.