Ein Auto hat er nicht, dafür zwei Fahrräder, zwei Satteltaschen und Kleidung für fast jedes Wetter: Seit sechs Jahren ist Robert Lendeckel auf zwei Rädern in und um Hameln unterwegs. Nun tritt er als neuer ehrenamtlicher Fahrradbeauftragter in die Fußstapfen von Lars Reineke. Reineke war 2018 von der Fahrradbegleitkommission zum ersten ehrenamtlichen Fahrradbeauftragten gewählt worden und hatte sein Amt Ende Juni 2023 niedergelegt.
Hamelns neuer Fahrradbeauftragter möchte, so betont er, „nicht nur für den Radverkehr in Hameln einsetzen, sondern für eine gerechte Aufteilung des öffentlichen Raums.“ Statistisch gesehen, sagt Lendeckel, werde ein Auto nur eine Stunde pro Tag genutzt. Den Rest der Zeit steht es herum – und zwar zumeist auf oder an öffentlichen Straßen. „Das ist Platz, der eigentlich allen zur Verfügung stehen sollte.“ Eines seiner drängendsten Anliegen wird es daher sein, „Parkraum intelligenter zu nutzen“.
Das Thema Parken ist für den Interessenvertreter der Hamelner Radfahrerinnen und Radfahrer aber kein alleiniges Auto-Thema: In Zeiten, in denen immer mehr Menschen auf immer hochwertigere E- und Lasten-Fahrräder umsteigen, müsse es auch mehr sichere Abstellmöglichkeiten geben. „Es geht mir um eine Verbesserung des Sicherheitsgefühls nicht nur beim Fahren“, sagt Lendeckel.
Neben seinem nun neuen Ehrenamt ist Robert Lendeckel Lehrer an der Elisabeth-Belling-Gesamtschule. In Thüringen geboren, studierte er Lehramt in Bochum, bevor er 2017 nach dem Referendariat nach Hameln kam. Als Fahrradbeauftragter der Stadt Hameln schlägt er nun die Brücke zwischen Radfahrer, Initiativen und den Fahrrad-Fachleuten und Stadtplanern der Verwaltung. Die Idee eines ehrenamtlichen Fahrradbeauftragten entstammt einem Antrag der Gruppe SPD/Grüne/Die Linke aus dem Jahr 2018. Der Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz hat Robert Lendeckel als neuen Fahrradbeauftragten bereits bestätigt, am 1. November sollen nun noch der Verwaltungsausschuss und am 8. November der Rat zustimmen. Sein Vorgänger Lars Reineke ist am 4. Oktober im Umweltausschuss feierlich verabschiedet worden.