Neues Leben für Hamelns Städtepartnerschaften

Fast 50 Jahre ist es her, da beschloss der Rat der Stadt Hameln einstimmig, eine Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Saint-Maur-des-Fossés zu schließen. Diese Freundschaft wird 2018 in beiden Städten gefeiert – und zwar gemeinsam. Zur ersten Vorbereitung auf dieses Jubiläum reiste Oberbürgermeister Claudio Griese nun in die französische Partnerstadt.

Bürgermeister Sylvian Berrios (rechts) zeigte Oberbürgermeister Claudio Griese (links) die neuesten Projekte in Saint-Maur-des-Fossés.

Bereits 1968 lag den Partnern beider Seiten die Völkerverständigung und insbesondere die Pflege der deutsch-französischen Freundschaft am Herzen. Aus dem Kontakt der Städte entwickelte sich im Lauf der Zeit ein Austausch zwischen Gruppen, Vereinen und Verbänden. Sowohl in Saint Maur als auch in Hameln gründeten sich rasch Städtepartnerschaftsvereine.

Zuletzt war es allerdings etwas still um die offiziellen Kontakte geworden. Oberbürgermeister Griese möchte sie daher wieder neu beleben und vor allem stärken. „Angesichts der aktuellen europäischen Entwicklungen müssen wir solche Kontakte pflegen und weiterentwickeln“, erklärt Griese. 

Bis Mitte der Woche war Claudio Griese persönlich zu Besuch in Saint Maur, das inzwischen zum Großraum Paris gehört. Nach fast zwanzig Jahren war das der erste persönliche Kontakt auf dieser Ebene. Aufgrund personeller Veränderungen auch auf französischer Seite ergab sich nun die Möglichkeit dazu.

Zwischen den beiden etwa gleichgroßen Städten gibt es viele Gemeinsamkeiten: Die Stadtentwicklung an einem Fluss, demographische Veränderungen, neue Anforderungen an den ÖPNV, die Integration von Migranten und Flüchtlingen und die Wohnraumknappheit.

Gemeinsam mit Bürgermeister Sylvain Berrios besuchte Griese Bauprojekte auf dem ganzen Stadtgebiet, ließ sich über die soziale Lage der Bürgerinnen und Bürger informieren und besichtigte das Stadtmuseum mit seinen berühmten mittelalterlichen Skulpturen. Die beiden Verwaltungschefs sprachen anschließend auch über die Fortentwicklung der Kontakte zwischen den Kommunen. Berrios schwebt zum Beispiel eine Kooperation zwischen den Unternehmen beider Städte vor. Auch wechselseitige Konzerte des französischen Konservatoriums beziehungsweise einer ähnlichen Hamelner Einrichtung brachte der französische Verwaltungschef ins Gespräch. Eine weitere Idee für die Zukunft: Im neuen Studentenwohnheim, das gerade gebaut wird, könnten mehrere Hamelner Abiturientinnen und Abiturienten untergebracht werden, die in Paris studieren wollen.

Für 2018 hat Oberbürgermeister Griese die französische Stadtverwaltung und natürlich auch die St. Mauriens nach Hameln eingeladen. Der Hamelner Städtepartnerschaftsverein ist hier bereits mit den ersten Planungen beschäftigt.

Nicht nur die Freundschaft mit Saint-Maur-des-Fossés wurde in diesem Jahr wieder mit neuem Leben gefüllt: Im Frühjahr war bereits eine Delegation aus Quedlinburg in Hameln zu Besuch. Im Juni weilte Claudio Griese mit Vertreterinnen des Städtepartnerschaftsvereins im polnischen Kalwaria Zebrzydowska, um auch diesen Kontakt wiederzubeleben. Auch mit der Partnerstadt Torbay steht Hameln in einem regen Austausch.

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