Seit Jahren steigt die Zahl der Kinder in Hameln, die eine Betreuung in einer Kindertagesstätte benötigen. Gegenüber dem Vorjahr, sind durch Geburten und Zuzug rund 140 Kinder im Krippen- und Kitaalter dazugekommen. Die Verwaltung hat in den vergangenen Jahren bereits einige neue KiTas eingerichtet, doch leider reichen die vorhandenen Plätze nicht für alle Kinder aus.
So ist die Zahl der Kinder von null bis sechs Jahren von Beginn des Jahres 2021 von 3855 bis zum Beginn des Jahres 2022 auf 3994, also um rund 140 Kinder, angestiegen und liegt damit deutlich über den Prognosen des KiTa-Bedarfsplanes des vergangenen Jahres (3884 Kinder). Dabei sind geflüchtete Kinder noch nicht eingerechnet, da die Fluchtbewegung erst im Februar begann.
Der Kindersegen freut einerseits die Verwaltung, andererseits heißt er auch: Rund 140 unter drei Jahren und rund 130 Kinder über drei Jahren werden im Kindergartenjahr 2022/2023 keinen Betreuungsplatz in einer KiTa erhalten können.
Die Probleme kommen auch dadurch, dass die Anzahl der Kinder, die länger in den KiTas verbleiben, seit Jahren steigt. Im Jahr 2020 waren es nur 42 „Flexikinder“, in 2021 bereits 83 und in 2022 ist die Zahl der „Flexikinder“ auf 106 gestiegen.
Insgesamt gibt es in Hameln bereits jetzt über 2100 KiTa-Plätze. Natürlich ist die Verwaltung nicht untätig geblieben und hat bereits in diesem Kindergartenjahr 55 weitere Plätze in den KiTas der Paul-Gerhard-Gemeinde, der Klüt Kita und der KiTa Hohes Feld geschaffen. „Leider werden diese Plätze auch nicht ausreichen und Entspannung wird es wohl erst im Jahr 2024 geben“, prognostiziert Stadträtin Martina Harms. 2024 wird die KiTa auf dem Gelände der ehemaligen Linsingenkaserne bezugsfertig sein. Außerdem werden die Planungen für eine KiTa in der Südstadt vorangetrieben. Probleme bereiten jedoch Lieferschwierigkeiten und der Fachkräftemangel.
Eltern, die keinen Betreuungsplatz für ihr Kind haben, können sich über das Angebot an Tagespflegepersonen im FiZ informieren. Für ukrainische Kinder werden zudem niederschwellige Angebote unter anderem durch das FiZ organisiert.
Zu den Vergabekriterien erklärt Stadträtin Martina Harms, dass vorrangig Kinder von alleinerziehenden Elternteilen, berufstätigen Eltern und Kindern, bei denen eine besondere soziale Situation vorliegt oder die im Sommer 2023 eingeschult werden, berücksichtigt worden sind. „Die Enttäuschung der Eltern und ihrer Kinder, die zum 1. August keine Platzzusage erhalten werden, wird verständlicherweise groß sein. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, zusätzliche Plätze einzurichten und das erforderliche Personal zu gewinnen. Es muss uns gelingen, im Herbst weitere Zusagen zu versenden.“
Schwierigkeiten bereiten der Verwaltung aber auch Personalengpässe innerhalb der Abteilung Kindertagesbetreuung, so dass die Erreichbarkeitszeiten vorübergehend eingeschränkt werden müssen. Die Zentrale Platzvergabe ist daher nur noch zu folgenden Zeiten unter der Telefonnummer 05151/202-7030 erreichbar: montags, dienstags, donnerstags und freitags jeweils von 8 Uhr bis 12 Uhr oder per Mail unter kitaplatz@hameln.de.