So will Hameln Energie sparen

Temperatur runter, Licht aus. Diese einfachen Methoden, um Wärme und Strom einzusparen, kennt jeder. Mit Blick auf die angespannte Energieversorgunglage reichen diese Mittel allein jedoch nicht mehr aus. In einer Beratungsrunde hat sich die „Arbeitsgruppe Energienotstand“ der Stadt Hameln nun erstmals zusammengesetzt, um weitere, umfassendere Vorschläge zu entwickeln, wie im öffentlichen Raum der Wärme- (Gas-) und Stromverbrauch reduziert werden soll.

„Als Stadt möchten wir mit einem guten Beispiel vorangehen und an jeder Stelle einsparen, an der es möglich ist“, erklärt Oberbürgermeister Claudio Griese. Beschlossen ist zwar noch nichts, doch Ideen gibt es reichlich. Um als öffentliche Verwaltung wesentlich zum Energiesparen beizutragen, schlägt die neu gegründete Arbeitsgruppe zum Beispiel vor, gänzlich auf die abendliche Beleuchtung von Gebäuden wie der Pfortmühle und Münsterkirche zu verzichten, die Straßenbeleuchtung zu dimmen oder zeitweise komplett auszuschalten. Auch Ampeln könnten temporär abgeschaltet werden und auch wenig genutzte städtische Gebäude für eine gewisse Zeit komplett vom Netz genommen werden.

Zudem soll unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung das „Desksharing“, also das gemeinsame Nutzen von Arbeitsplätzen zu unterschiedlichen Zeiten, angeregt werden, um insgesamt weniger Räume heizen und beleuchten zu müssen. Auch das Schließen der kompletten Verwaltung über Weihnachten und Neujahr, einer erfahrungsgemäß ruhigen Zeit, steht im Raum. Dadurch könnten Heizungen und Belüftungsanlagen dann vollständig ausgeschaltet bleiben. Alle diese Maßnahmen werden derzeit auf ihre tatsächliche Wirksamkeit zur Einsparung von Energie geprüft.

„Diese Energiesparmaßnahmen allein können keine Wunder vollbringen, aber dazu beitragen, dass die Gasversorgung wegen ausreichend gefüllter Speicher im nächsten Winter sichergestellt bleibt.“, erklärt Erster Stadtrat Hermann Aden. Daher appelliere man innerhalb der Verwaltung auch nochmal bewusst an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Energie einzusparen und das eigene Handeln zu reflektieren. „Intern werden wir nochmals stark für das Thema sensibilisieren“, so Aden.

Es sei zudem geplant, in allen Verwaltungs- sowie auch Schulgebäuden und auch Sporthallen die Raumtemperatur gleichermaßen auf den arbeitsschutzrechtlichen Mindestwert zu senken. Das soll auch für das Rathaus gelten, obwohl dieses an das Fernwärmenetz angeschlossen ist. „Wir werden an dieser Stelle aber keinen Unterschied machen, sondern für alle einheitlich runterregeln“, so Oberbürgermeister Griese. Die Bereitstellung von Warmwasser soll für alle städtischen Gebäude eingeschränkt werden, für die es nicht zwingend erforderlich ist. Im Hamelner Südbad und im Waldbad Unsen wurde die Wassertemperatur bereits reduziert. Zu diesem Schritt hatte sich die Tochtergesellschaft der Stadt, die Aquasport GmbH, entschlossen.

Die „Arbeitsgruppe Energienotstand“, welcher alle Fachbereichsleitungen der Verwaltung und die Fachleute der städtischen Gebäudetechnik angehören, trifft sich in regelmäßigen Abständen, um weitere Energiesparpotenziale zu ermitteln und gemeinsam mit den Fachbereichen und Abteilungen auch umzusetzen. „Wir müssen jetzt jede unnötige Kilowattstunde einsparen, um gewappnet zu sein. Zusätzlich tun wir damit unserem Klima einen großen Gefallen“, sagt Griese. Er appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, den eigenen Strom- und Wärme (Gas-) verbrauch ebenfalls kritisch zu betrachten und Einsparmöglichkeiten zu ermitteln. „Jede Handlung für sich mag wie ein Tropfen auf dem heißen Stein wirken. Zusammen können wir alle aber viel bewegen“, schließt der Oberbürgermeister ab.

Tipps zum Energie sparen im Privathaushalt finden Sie hier: https://www.ganz-einfach-energiesparen.de/

Informationen zur Alarmstufe Gas und Versorgungssicherheit finden Sie hier: https://www.stwhw.de/news-detailansicht/nachricht/default-73ccd047da

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