Der Umbau an der Verwaltungsspitze der Stadt wird nun konkret: Matthias Struckmeyer soll nach Meinung der Fraktionen im Einvernehmen mit dem OB neuer Finanz- und Personaldezernent werden, Martina Harms soll nach dem Ausscheiden des jetzigen Amtsinhabers Hermann Aden zur Ersten Stadträtin aufrücken. Außerdem ist vorgesehen, die Ende November freiwerdende Stelle des Baudezernenten in Kürze öffentlich auszuschreiben.
Die Veränderungen hatte die Mehrheitsgruppe aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen angestoßen. Im Januar vergangenen Jahres war seitens der Gruppe beantragt worden, die Stelle eines Finanzdezernenten neu zu schaffen. Unter Begleitung eines externen Moderators haben sich die Vertreter der Ratsfraktionen und Oberbürgermeister Claudio Griese jetzt auf ein Gesamtpaket verständigt.
Im Zentrum steht dabei die Position eines Finanz- und Personaldezernenten. Diese Aufgabe soll nach dem Willen der Ratspolitik ab 1. August 2023 Matthias Struckmeyer übernehmen. Die Wahl durch den Rat ist für den 22. März vorgesehen.
Struckmeyer leitet seit 2019 im Rathaus den Fachbereich Steuerung und innere Dienste. Der 45-Jährige machte bereits seine Ausbildung für die Laufbahn des gehobenen Verwaltungsdienstes bei der Stadt Hameln. Von 2000 bis 2012 arbeitete Struckmeyer in der Abteilung Finanzen der Stadt Hameln. Als Projektleiter steuerte er die Einführung des Neuen Kommunalen Rechnungswesens. Berufsbegleitend absolvierte er von 2009 bis 2012 an der Uni Kassel das Masterstudium „Öffentliches Management/Public Administration“. 2012 wechselte Struckmeyer zur Stadt Rehburg-Loccum, wo er als allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters und Leiter des Fachbereichs Zentrale Dienste, Finanzen und soziale Angelegenheiten tätig war.
Mit ihrer Entscheidung, die Stelle eines Finanz- und Personaldezernenten zu schaffen, wollen die Ratsfraktionen nach eigenem Bekunden die Aufgabenbereiche Finanzen und Personal stärken. Aufgrund der schwierigen Haushaltslage sei der Handlungsbedarf groß, heißt es. Auch im Personalbereich seien angesichts des Fachkräftemangels viele Herausforderungen zu bewältigen. Der neue Posten solle diesen Themen den nötigen Stellenwert geben und den Austausch mit der Politik fördern, so die Auffassung der Ratsfraktionen. Um Personalkosten zu sparen, ist geplant, nach dem Wechsel Struckmeyers auf die Dezernentenposition die Stelle der Fachbereichsleitung für Steuerung und innere Dienste nicht wieder zu besetzen.
Auch bei einer weiteren Position will die Ratspolitik auf eine bereits bekannte und bewährte Kraft setzen und baut auf Kontinuität in der Verwaltungsspitze: Martina Harms soll als Dezernentin wiedergewählt werden und zusätzlich die Aufgabe der Ersten Stadträtin übernehmen. Sie würde damit als allgemeine Vertreterin des Oberbürgermeisters die zweitwichtigste Position an der Verwaltungsspitze bekleiden. Die endgültige Entscheidung soll ebenfalls in der Ratssitzung am 22. März fallen.
Harms verantwortet bei der Stadt seit 2016 die Bereiche Bildung, Familie und Soziales, Recht und Sicherheit sowie Kultur. Die 56-Jährige studierte Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Hannover, wo sie ihr Diplom erwarb. Ab 2004 war sie – nach verschiedenen Tätigkeiten im sozialen Bereich in Hannover – beim Landkreis Hameln-Pyrmont tätig: zunächst als Leiterin des Fachdienstes Soziale Dienste/Jugendarbeit, dann als Leiterin des Jugendamtes und ab 2013 als Leiterin des Dezernats Inklusion/Bildung/Jugend/Soziales.
Zu den Eckpunkten, auf die sich die Ratsfraktionen und OB Griese geeinigt haben, gehört auch die Nachfolge für den Baudezernenten Hermann Aden. Nachdem Aden kürzlich angekündigt hatte, Ende November dieses Jahres in den Ruhestand treten zu wollen, wird die Stelle des Baudezernenten in Kürze öffentlich ausgeschrieben werden.