Mit Blick auf das 2002 in Kraft getretene Gewaltschutzgesetz und den Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 25. November setzen die Gleichstellungsbeauftragten der Kommunen im Landkreis Hameln-Pyrmont ein Zeichen gegen häusliche Gewalt: In einer gemeinsamen Aktion engagieren sie sich gegen häusliche Gewalt und haben ein neues Banner mit der Aufschrift „Stopp Gewalt!“ konzipiert, das zum Gedenktag im gesamten Landkreis in den Rathäusern und im Kreishaus aufgehängt wird.
Das Banner soll die Öffentlichkeit daran erinnern, dass Frauen und Mädchen weltweit Opfer von spezifischer Gewalt und Diskriminierung sind. Die Gesellschaft soll für das Thema sensibilisiert werden und es muss eine Selbstverständlichkeit sein, dass Frauen ein selbstbestimmtes Leben – frei von Gewalt – führen können. Der Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Hameln-Pyrmont konnte Frauen überzeugen, sich mit einer Antigewaltmaske für eine Collage fotografieren zu lassen, um dem Thema dadurch noch mehr Nachdruck zu verleihen.
Häusliche Gewalt ist weit verbreitet und findet in allen Bevölkerungsschichten statt. Dies gilt auch für den Landkreis Hameln-Pyrmont, denn die Zahl der angezeigten Fälle von häuslicher Gewalt steigt seit 2002 kontinuierlich an und das liegt vor allem daran, dass die Frauen zunehmend bereit sind, häusliche Gewalt durch eine Anzeige öffentlich zu machen, sich bei der Beratungs- und Interventionsstelle (BISS) in Hameln oder bei einer Frauenberatungsstelle zu melden.
„Viele Opfer schämten sich oder versuchten, den Täter oder die Täterin zu schützen“, so die Aussage der Gleichstellungsbeauftragten beim Landkreis Hameln-Pyrmont, Kirsten Wente. „Frauen mit Migrationshintergrund sind noch stärker von Gewalt betroffen als deutsche Frauen und behinderte Frauen erleben zwei- bis dreimal so häufig Gewalt wie Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt“, erklärt Wente.
„Wir zeigen mit unserer Aktion Flagge, denn es gibt sehr viel Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen. Alle fünf Minuten wird in Deutschland eine Frau misshandelt, gestalkt oder bedroht. Die Zunahme von Gewalt unterschiedlichster Art ist erschreckend! Alle sind gefordert, Gewalt zu erkennen und Hilfe möglich zu machen“, so Wente abschließend.