Mit Bürste und Pinzette gegen den Verfall

Genau wie einzelne Baudenkmale müssen auch denkmalgeschützte Friedhöfe vor dem Verfall geschützt werden. Das gilt auch für das Erbe der Militärgeschichte wie den Garnisonsfriedhof in Hameln. Hierbei geht es nicht um die Glorifizierung der bestatteten Offiziere aus der Garnison Hameln und dem norddeutschen Raum, sondern um eine kritische Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt. Die Grabdenkmale sind Zeitzeugen für nachfolgende Generationen.

Der Stadt ist es nun schon zum zweiten Mal gelungen, ein Kooperationsprojekt mit der European Heritage Volunteers Organisation zu initiieren. Die Bildungsorganisation ist als Stiftung in den Bereichen Denkmalschutz und Denkmalbildung, internationaler Austausch und Freiwilligenarbeit europaweit tätig. Im Rahmen des Gesamtprojekts befassen sich aktuell acht Studierende verschiedenster Fachrichtungen mit der Konservierung der Grabmale. Zwei Wochen lang lernen sie auf dem Garnisonsfriedhof nun Praktiken und Handwerkszeug kennen, lernen den Umgang mit Werkzeugen und den empfindlichen Materialien. Die Teilnehmer kommen aus unterschiedlichsten Nationen, darunter Malaysia, Spanien, Frankreich, USA und Uruguay und studieren die unterschiedlichsten Fachrichtungen (Archäologie, Heritage Management, Fine Arts, Conservation).

Damit der Garnisonsfriedhof weiter erhalten bleibt, müssen Denkmale dringend restauriert werden. Die Restaurierung hat die Stadt schon 2023 in Angriff genommen und die Denkmäler in verschiedene Kategorien einteilen lassen - je nachdem, wir dringend sie einer Restauration bedürfen. Den Studierenden wird ein Rahmenprogramm während ihres Aufenthalts geboten welches vor den städtischen Abteilungen Friedhof, Bauaufsicht und Museum organisiert, betreut und unterstützt wird.

Für die Stadt Hameln ist dieses Kooperationsprojekt mit einem externen Bildungsträger ein denkmalpflegerischer und kultureller Gewinn.

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