Vorsichtige Entwarnung am Basberg: Die Fachfirma, die seit dem 17. Februar unter einem Gebäude auf dem Gelände der Basberg- und der Niels-Stensen-Schule nach einem möglichen Bomben-Blindgänger gesucht hat, hat ihre Untersuchungen am Freitag (7. März) abgeschlossen. Damit ist nun auch der dritte von drei Verdachtspunkten vollständig überprüft, einen Hinweis auf eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg haben die Kampfmittel-Experten nicht gefunden. Die anderen beiden Verdachtspunkte, die unter dem Schulhof und unter dem Sportplatz lagen, waren bereits am 5. und 6. Februar vollständig überprüft worden – ebenfalls ohne Fund. Der Experte des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Niedersachsen (KBD), Thorsten Lüdeke, gab nach Sichtung der Ergebnisse ebenfalls grünes Licht für eine Entwarnung für die drei Verdachtspunkte.

Voraussichtlich bis Ende der Woche (14. März) werden Experten für Kampfmittelbergung nun noch jene Stellen auf dem rund 1,6 Hektar großen Schulgelände untersuchen, an denen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges definitiv Fliegerbomben niedergegangen und explodiert waren. Historische Luftaufnahmen zeigen insgesamt 14 solcher Bombentrichter auf dem Grundstück, in den Kratern sind kurz nach Kriegsende auch Projektile, Helme und anderer Weltkriegsschrott entsorgt worden, bevor sie zugeschüttet wurden. In Abstimmung mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst werden die Trichter, die nicht unter Gebäuden liegen, nun geöffnet und geräumt.
Die Zeit bis Ende der Osterferien, die am 7. April beginnen, wird die Stadt Hameln nutzen, um das Schulgelände wieder so herzurichten, dass es sicher genutzt werden kann. Nach den Ferien ab dem 22. April können die 385 Schülerinnen und Schüler der beiden Grundschulen, die aktuell im Viktoria-Luise-Gymnasium in der Hermannstraße, in der Rüdiger-Butte-Schule und in der Eugen-Reintjes-Schule unterrichtet werden, dann in ihre Gebäude am Adalbert-Stifter-Weg zurückkehren.
Der Blindgänger-Verdacht war Ende Januar aufgekommen: Im Zuge der geplanten Neu- und Umbauarbeiten an der Basberg- und der benachbarten Niels-Stensen-Schule hatte die Stadt Hameln beim Landesamt für Geoinformation und Landvermessung Niedersachsen (LGLN) eine Auswertung von historischen Luftbildern angefordert. Diese analysierten Aufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg und der Zeit kurz nach Kriegsende zeigen, dass das heutige Schulgelände während des Krieges bombardiert worden ist. Neben zahlreichen Krater zeigten die Bilder drei Stellen, an denen sich nicht eindeutig feststellen ließ, ob dort Fliegerbomben niedergegangen und nicht explodiert sind, es sich also möglicherweise um Blindgänger handelte.
Experten zweier Fachfirmen für Kampfmittelbergung hatten die drei Stellen aus diesem Grund seit dem 3. Februar mit der Methode der Bohrlochsondierung technisch erkundet: Mit einem speziellen Bohrer wurde ein Raster von Löchern angelegt, das bis zu neun Meter in die Tiefe reichte. Anschließend wurde eine magnetische Sonde eingeführt, die Gegenstände aus Eisen im Erdreich aufspüren sollte. An zwei der drei Verdachtspunkte hatten die Fachleute aufgrund des sandigen Bodens in einem größeren Radius suchen müssen (61 Bohrlöcher), am dritten Punkt hatte es nun bereits nach 35 Löchern ein Ergebnis gegeben.