Bis zu 150 Liter Regen in nur 24 Stunden. So viel Niederschlag fiel im letzten Sommer in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die Wassermassen lösten eine verheerende Flutkatastrophe aus, ließen unscheinbare Bäche zu reißenden Strömen werden. Dass auch die Weser weit über ihr Ufer treten kann, ist bekannt. Doch wie können sich Hameln und die umliegenden Ortschaften und Städte noch besser vor einer solchen Katastrophe schützen? Diese und weitere Fragen stehen bei einem „Hochwasserforum“ am Donnerstag, 18. November, in Hameln auf der Tagesordnung.
Veranstaltet wird die Tagung von der in diesem Jahr gegründeten Hochwasserpartnerschaft Oberweser. Dem Zusammenschluss gehören neben der Stadt Hameln, die auch die Geschäftsführung innehat, die Städte Rinteln und Hessisch-Oldendorf, die Gemeinde Emmerthal, die Samtgemeinde Bodenwerder-Polle, die Stadt Holzminden und die Samtgemeinde Boffzen an. Sie alle wären bei einem möglichen Weserhochwasser unmittelbar betroffen. Zusammen mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der Kommunalen Umwelt-Aktion (UAN) beschäftigen sich die Mitglieder beim Hochwasserforum daher aktiv mit der Frage: Wie können wir uns schützen?
Bereits 2015 hatten die Kommunen entlang der Oberweser ein Hochwasserschutzkonzept mit einem Maßnahmen- sowie einem Handlungs- und Gefahrenabwehrplan entwickelt. Dieser bildet eine feste Grundlage für die Arbeit der Hochwasserpartnerschaft. „Die Gefahrenabwehr ist ein sehr wichtiger Baustein im Rahmen des Hochwasserschutzes“, erklärt Hamelns Oberbürgermeister Claudio Griese. „Sich gemeinsam auf den Ernstfall vorzubereiten, ist die beste Voraussetzung für einen erfolgreichen Hochwasserschutz.“
Denn auch darum geht es beim Treffen: sich untereinander abzustimmen und bereits im Vorfeld klären, wer im Ernstfall welche Aufgaben übernimmt und wie der genaue Ablauf aussehen muss. Um hier nicht nur auf theoretisches Wissen zu bauen, gehört zum Hochwasserforum auch eine praktische Übung. Am Donnerstag gegen 13 Uhr soll am Deich an der Weserstraße in Tündern, kurz vor dem alten Sportplatz, der Ernstfall geprobt werden. Hier geht es tatsächlich um ganz praktische Erfahrungen: Wie schwer ist ein Sandsack? Wie fülle ich ihn korrekt? Wie stapele ich die Säcke am effektivsten? Wie bekomme ich gefüllte Säcke von A nach B? Die Übung wird voraussichtlich gegen 16.30 Uhr beendet sein.