Fragen und Antworten zum Blindgänger-Verdacht

An dieser Stelle finden Sie die wichtigsten Antworten auf mögliche Fragen rund um den Blindgänger-Verdacht am Basberg. Sobald nach der Untersuchung des Geländes weitere Informationen feststehen, werden wir darüber informieren.

Wie kam der Blindgänger-Verdacht auf?

Die Auswertung von Luftbildern ist heutzutage bei Bauprojekten Standard. Im Zuge der geplanten Neu- und Umbauarbeiten an der Grundschule am Basberg und der benachbarten Niels-Stensen-Grundschule hat die Stadt Hameln beim Landesamt für Geoinformation und Landvermessung Niedersachsen (LGLN) eine Auswertung von Luftbildern aus dem Zweiten Weltkrieg und aus der Zeit kurz nach Kriegsende angefordert. Diese analysierten Aufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg und der Zeit kurz nach Kriegsende zeigen, dass das heutige Schulgelände am Adalbert-Stifter-Weg während des Krieges bombardiert worden ist. Auf den Bildern sind zahlreiche Krater, sogenannte Bombentrichter, zu erkennen. An drei Stellen auf dem rund 1,6 Hektar großen Areal lässt sich allerdings nicht eindeutig feststellen, ob dort Fliegerbomben niedergegangen und nicht explodiert sind, es sich also möglicherweise um Blindgänger handelt.

Was sind das für Luftbilder?

Das Landesamt für Geoinformation und Landvermessung Niedersachsen (LGLN) greift für seine Auswertungen auf militärische Fotografien aus den Jahren 1939 bis 1946 zurück, die sowohl die Wehrmacht als auch die Alliierten aufgenommen haben.

Besteht Gefahr?

Nach aktuellen Erkenntnissen der Fachleute besteht im Moment grundsätzlich keine größere Gefahr als in den vergangenen 80 Jahren. Es handelt sich zunächst nur um einen Verdacht. Die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler sowie der Bürgerinnen und Bürger hat für die Stadt oberste Priorität. Das weitere Vorgehen sowie den Umgang mit den vorliegenden Verdachtsfällen hat die Stadt Hameln in enger Absprache mit den Spezialistinnen und Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes beschlossen. Auch die Entscheidung, den Schulbetrieb bis zu den Halbjahresferien aufrechtzuerhalten, wurde mit den Spezialistinnen und Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Fachleuten sowie mit dem zuständigen Regionalen Landesamt für Schule und Bildung und den Schulleitungen abgestimmt.

Wo liegen die Verdachtsfälle?

Zwei Verdachtspunkte liegen auf Freiflächen, unter dem Schulhof sowie neben der Sporthalle. Ein dritter Verdachtspunkt befindet sich unter einem Verbindungsbau, der jedoch nicht unterkellert ist.

Was ist mit den benachbarten Grundstücken?

Für die Nachbargrundstücke der beiden Schulen wurde keine Lufbildauswertung angefordert. Privatpersonen und Grundstückseigentümern steht es frei, für ihre eigenen Grundstücke eine Kriegsluftbildauswertung zu beantragen. Dies kann über den Kampfmittelbeseitugungsdienst (KBD) des Landesamtes für Geoinformation und Landvermessung Niedersachsen (LGLN) erfolgen oder über ein Unternehmen aus der Privatwirtschaft. Den Antrag auf Kriegsluftbildauswertung zur Gefahrenerforschung durch den KBD finden Sie hier: https://lgln-kbd.niedersachsen.de/startseite/allgemeine_informationen/kampfmittelbeseitigungsdienst-niedersachsen-207479.html

Was passiert bei der Untersuchung?

Die technische Erkundung des Schulgeländes erfolgt als sogenannte Bohrlochsondierung: Rund um die drei Verdachtspunkte wird mit einem speziellen, erschütterungsarmen Bohrer ein Raster von Löchern angelegt. Anschließend werden diese mit Plastikrohren stabilisiert, bevor eine magnetische Sonde eingeführt wird, die metallische Gegenstände im Erdreich aufspürt.

Wie lange wird die Untersuchung dauern?

Aktuell ist noch unklar, wie tief und auch in welchem Radius gebohrt werden muss – dies hängt unter anderem auch von der Bodenbeschaffenheit ab. Fest eingeplant sind im Moment zwei Tage: der 3. und 4. Februar. An diesen Tagen findet aufgrund der Halbjahresferien kein Unterricht statt. 

Findet ab dem 5. Februar wieder Unterricht statt?

Da im Moment noch unklar ist, wie tief und auch in welchem Umkreis gebohrt werden muss, ist es möglich, dass von Mittwoch, 5. Februar, bis Freitag, 7. Februar, kein Unterricht in beiden Schulgebäuden erfolgen kann. Sollte dieser Fall eintreten, werden die Lehrkräfte der Schulen Materialpakete für ein Homeschooling der Kinder bereitstellen. Für Kinder, die in dieser Zeit nicht zu Hause betreut werden können, wird eine Notbetreuung für beide Schulen gemeinsam am Schulzentrum Nord eingerichtet. Ein Schülertransport wird nicht angeboten. Die Schulleitungen informieren rechtzeitig über die App Sdui (hier herunterladen im App Store/bei Google Play).

Werden die Anwohnerinnen und Anwohner evakuiert?

Maßnahmen wie die Evakuierung der Bevölkerung werden nur ergriffen, sollte es zu einer möglichen Entschärfung oder kontrollierten Sprengung kommen. Erst nach den Sondierungen wird feststehen, ob und gegebenenfalls welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Während der Untersuchung der Verdachtspunkte am 3. und 4. Februar ist keine Evakuierung nötig. Ein Schulbetrieb findet aufgrund der Zeugnisferien ohnehin nicht statt. 

Was, wenn wirklich Blindgänger gefunden werden? 

Sollten bei der Untersuchung des Geländes tatsächlich ein oder mehrere Blindgänger gefunden werden, würden diese von einer Fachfirma freigelegt, entschäft und beseitigt. Über mögliche Entschärfungen und Evakuierungen kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine gesicherte Aussage gemacht werden.  

Kann ich mich auf eine Evakuierung schon jetzt vorbereiten?

Im Fall der Fälle werden alle Anwohnerinnen und Anwohner rechtzeitig über die Behörden, Polizei und Feuerwehr informiert und mit Informationen darüber versorgt, woran sie denken müssen, was sie mitnehmen sollten und wo Evakuierungszentren sind. Die Verantwortlichen werden dafür so früh wie möglich Kontakt aufnehmen.

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