Nach der zwangsläufigen Absage des „Pflasterfestes“ in den letzten beiden Jahren wird es auch in diesem Jahr keinen Start des beliebten Groß-Events geben. Das gab die Hameln Marketing und Tourismus GmbH (HMT) am Freitag bekannt. Die vorherrschende Kostenexplosion in vielen Bereichen und Folgeerscheinungen der Corona-Pandemie hätten dabei zur Absage geführt.
„Allein die Kosten für Bühnen und Technik haben sich mal so eben verdoppelt, die Gegenfinanzierung durch Einnahmen von Standgebühren und Sponsorengelder kann das nicht mehr auffangen“, erklärt Hamelns Stadtmanager Dennis Andres. Weiter hätten Standbetreiber Schwierigkeiten, Personal zu bekommen, oder meldeten sich gar nicht erst an. So könne die Veranstaltung nicht in Art und Umfang durchgeführt werden, meint er. Dieser Umstand sei äußerst bedauerlich. Viele Hamelnerinnen und Hamelner und natürlich auch viele Besucherinnen und Besucher hätten sich lange darauf gefreut – mal ganz zu schweigen von den Bands, so Andres.
Das Fest sei aufgrund der Sicherheitsthematik schon vor Corona auf Kante gerechnet gewesen, lautet es vom Hamelner Stadtmarketing. Das Pflasterfest kleiner zu gestalten und in ein „Festchen“ zu verwandeln, sei keine Option und eine Finanzierung über höhere Standgebühren sei in der derzeitigen Situation nicht realistisch. Die Beschicker kämpften ohnehin in allen Bereichen mit erhöhten Kosten, heißt es. Derzeit liege das Defizit im hohen fünfstelligen Bereich. Es sei also nicht damit getan, ein oder zwei Bühnen wegzulassen, zumal mit jeder Bühne, die wegfiele, ebenso weitere Einnahmen wegbrechen würden, resümiert Stadtmanager Andres. Eintritt zu verlangen, sei keine Option. Zumal Hamelns Innenstadt dafür auch zu viele Zugänge hätte, die nicht kontrolliert werden können.
Man freue sich, dass es für die anderen Formate wie Weinfest, Herbstmarkt und Weihnachtsmarkt trotz der großen Herausforderungen sehr gut aussehe und für die derzeitige Aktion „Hameln. Komm, wie Du bist“ sogar Fördermittel der EU eingeworben werden konnten. Es zeige sich aber auch, dass ein Fest in der Größenordnung des Pflasterfestes unter den derzeitigen Bedingungen nicht einfach wieder reaktiviert werden könne. Das Stadtmarketing werde sich intensiv beraten, wie mit Großveranstaltungen künftig umgegangen werde, so Hamelns Stadtmanager. „Ich hoffe sehr auf das Verständnis aller Beteiligten und aller Pflasterfestfans, bitte um Entschuldigung für die Absage und wünsche Ihnen, den Hamelnern und uns, dass wir bald wieder gemeinsam Stadtfeste feiern können“, so Dennis Andres.