Filmemacherin und chinesische Reisegruppe zu Besuch

Überraschend kündigte sich "Bilderbuch"-Autorin Anne Worst zu einem Besuch in Hameln an. Allerdings nicht allein: Begleitet wurde sie von einer Reisegruppe aus China. Worst führte Regie und Drehbuch beim Film „Hameln“ aus der Serie „Bilderbuch Deutschland“ der 2004 erstmals ausgestrahlt wurde. Der stimmungsvolle Film wird eingeleitet mit den Worten:

„Die Bürger von Hameln haben das besondere Talent, ihre glanzvolle Vergangenheit für die Zukunft zu nutzen. So vermarkten sie ihre prachtvolle Innenstadt im Stil der Weserrenaissance als Touristenattraktion. Die vom legendären Rattenfänger entführten Kinder deuten sie zu freiwilligen Auswanderern um und schmücken sich seit Jahren mit einem lebendigen Wahrzeichen: dem amtlich bestellten Rattenfänger – ein Mann aus Pennsylvania. Sie sehen sich angesichts der „Weißen Weserflotte“ immer noch als stolze Hansestadt. Vor dem Hintergrund persönlicher Geschichten entfaltet sich in diesem „Bilderbuch“ die wechselvolle Geschichte der gut 1.200-jährigen Weserstadt und ihrer reizvollen Umgebung, dem Weserbergland...“

Nachdem Worst und die Reisegruppe sich vom Kölner Dom und einem Orgelspiel in einer gotischen Kirche hatten faszinieren lassen, wollten sie gerne auch einen Märchentag in Hameln beim wohlbekannten Rattenfänger als weiteres Reise-Highlight folgen lassen. Der Vorschlag kam von Anne Worst und es war eine leichte Übung – hatte sie Hameln bei ihren Dreharbeiten doch sehr genau kennen gelernt. Den "Mann aus Pennsylvania", Michael Boyer, traf Sie nach vielen Jahren wieder: Der langjährige Rattenfänger-Darsteller begrüßte sie und ihre Reisegruppe im InfoCenter, nachdem sie vorab einen hauseigenen Hameln-Film auf Chinesisch angesehen hatten. Und dass der Rattenfänger von Hameln sie auf Chinesisch begrüßt hatte, verblüffte sie vollends. Ohne mit den Wimpern zu zucken, folgten sie seinem Flötenspiel, um in Hameln einen Tag wie aus dem Bilderbuch zu genießen.

Im Museum stand die aktuelle Rattenausstellung während der Fütterung inklusive Besuch des mechanischen Rattenfänger-Theaters auf dem Programm, eine Stadtführung auf Chinesisch, der Besuch des Figuren- und Glockenspiels und natürlich gehörte der Besuch von Musical „RATS“ unbedingt auf den Plan. Die 22-köpfige Gästegruppe (davon 11 Kinder) aus der Provinz Yunnan mit Hauptstadt Kunmin, die dort auf eine Privatschule für Kunst und Musik gehen, schauten sich alles Rattengeschehen mit Freude an. Anschließend kam spontan zu einem „meet-and-greet“ mit dem Ensemble und es wurde für Fotos posiert.

HMT-Geschäftsführer Harald Wanger freute sich Anne Worst nach so vielen Jahren mal wieder in Hameln begrüßen zu dürfen. Das Bilderbuch Deutschland mit der Folge Hameln wurde von 2004 bis Juli 2016 in der ARD auf allen regionalen Kanälen ausgestrahlt - insgesamt wurde die Folge Hameln 41 Mal wiederholt. „Ich finde das unglaublich“, staunt Tourismuschef Harald Wanger. „Nach Ausstrahlungen häuften sich immer bei uns die Prospektanfragen“, schwärmt Harald Wanger, die Medien-Landschaft und das Konsumverhalten haben sich doch stark verändert und nach Berichterstattungen erreichen uns merklich weniger Anfragen.“

Ob Anne Worst aus dem Filmgeschäft ausgestiegen sei, fragte Michael Boyer: „Nein, eigentlich habe ich Musik-Wissenschaft studiert, und über den Kontakt zu einer chinesischen Freundin bin ich dazu gekommen, unter anderem auch an der Yichuanshe-Schule in China Vorträge zu europäischer Musikgeschichte zu halten. So ergab es sich, dass wir nun durch Deutschland touren.“ Anne Worst ist „berufliche Freifliegerin“, wie sie sagt. Am 13. August flimmert Ihr neuester Beitrag: „Geheimnisvolle Orte: Ramstein“, über den ARD-Bildschirm.

Einen kleinen Film zum Besuch von Anne Worst und der chinesischen Reisegruppe sehen Sie bei <link http: www.facebook.com hameln>www.facebook.com/hameln

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