Rohrsen grenzt im Osten an die Hamelner Kernstadt und wurde bereits in den 1920er Jahren eingemeindet. Die Wohnbebauung befand sich bis vor wenigen Jahren ausschließlich südlich der Bundesstraße 217. Durch das große Neubaugebiet "Hottenbergsfeld" entwickelt sich Rohrsen nun auch nördlich der B 217. An das neue Wohngebiet angrenzend ist ein Gewerbegebiet mit einem Nahversorger entstanden.
Wappen
Das Wappen zeigt auf weißem Grund drei Schilfrohrkolben in Wasserwellen stehend. Es handelt sich hier wohl zum einen um ein auf die Topografie hinweisendes Wappen - denn in Rohrsen schlängelt sich die Weser durch die Ufer. Zum anderen handelt es sich um ein sogenanntes "sprechendes" Wappen: das (Schilf)-Rohr nimmt direkten Bezug auf den Ortsnamen ROHRsen.
Aus der Geschichte
In einem Güterverzeichnis von 1237 des Klosters Fulda, dem codex Eberhardi, taucht der Name Rohrdessen erstmalig auf. Er wandelt sich im Laufe der Jahrhunderte von Rorssem (1399), Roerssen (1622) und Roersen (1764) bis zur heutigen Bezeichnung Rohrsen. Probst Otto von Everstein gab am 11. Mai 1353 die Zustimmung zur Gründung eines Altars in der Kapelle zu Rordessen - die Gründung wurde durch Bischof Dietrich von Minden bestätigt. Mit Zustimmung des Kapitels wurde am 3. Juni 1484 die zu Rohrsen gestiftete Vikarie St. Johannis durch den Rat der Stadt Hameln in die Münsterkirche verlegt. Als auch noch der Altar verlegt wurde, war das Ende der alten Kapelle besiegelt, sie verfiel zur Ruine. Der danach erfolgte Neubau überstand den 7-jährigen Krieg nicht, die Nachfolgekapelle steht aber noch heute.
Der 30jährige Krieg begann für Rohrsen 1625, als Tillys Truppen durch das Land zogen und auch den Ort nicht verschonten - rund 150 Jahre später, im 7-jährigen Krieg, wurde ein Großteil des Ortes durch Artilleriebeschuss vom nahen Düthberg her und anschließend ausbrechendes Feuer eingeäschert. Bei der Besetzung Hamelns durch französische Truppen gab es am 2. Adventssonntag (8. Dezember) 1805 in Rohrsen ein Gefecht zwischen einer französischen Infanterie-Einheit und russischen Kosaken unter dem Befehl von Major von Prittwitz. Die Franzosen mussten weichen und zogen sich mit Mühen auf die Hamelinsel zurück, hinter sich die Brücken zerstörend. Die schnell einbrechende Dunkelheit und der mit starker Strömung Hochwasser führende Fluss rettete vielen das Leben.
Einwohnerentwicklung
31.12.1992: 1.605 Einwohner
31.12.1995: 1.479 Einwohner
31.12.2000: 1.292 Einwohner
31.12.2009: 1.346 Einwohner
31.12.2016: 1.424 Einwohner