Andacht und Mahnwache auf dem Friedhof Am Wehl

Am 1. September jährt sich zum 80. Mal der Überfall Deutschlands auf Polen. Das Datum markiert den Beginn des Zweiten Weltkriegs – der verheerendste Krieg der Geschichte mit weit mehr als 60 Millionen Toten. Superintendent Philipp Meyer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Hameln, und Oberbürgermeister Claudio Griese laden anlässlich des Jahrestages am kommenden Sonntag um 17 Uhr zu einer Andacht in die Friedhofskapelle Am Wehl ein.

Es ist das erste Mal, dass in Hameln des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs gedacht wird. Die Initiative geht von dem Ratsherrn und Beigeordneten Daniel Wünsch (Fraktion Die Linke) aus. „Wir möchten über Parteigrenzen hinweg ein Zeichen gegen den Krieg und für den Frieden setzen“, sagt Wünsch. Und weiter: “Bis heute ist die Welt für viele kein sicherer Ort. Nie gab es seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges weltweit mehr Flüchtlinge. Politische, ethnische und religiöse Konflikte, Krieg und Bürgerkrieg, Armut und Ausbeutung zwingen die Menschen zur Flucht.“

Während der Andacht werden Superintendent Philipp Meyer und Silvia Büthe vom Evangelischen Jugenddienst in einem Dialog an die Opfer erinnern, die der Zweite Weltkrieg auch in Hameln gefordert hat. Stadthistorikerin Dr. Gesa Snell wird in einem kurzen Vortrag den Jahrestag historisch einordnen. Kreiskantor Stefan Vanselow gestaltet die Andacht musikalisch.

Im Anschluss ist auf dem Gräberfeld C 1 des Friedhofs eine Mahnwache für die Opfer des Zuchthauses geplant. Hier sind kurze Wortbeiträge von Daniel Wünsch und IG-Metall-Jugendsekretär Stephan Marquardt vorgesehen. Zum Abschluss sollen am Mahnmal auf dem Gräberfeld 181 Rosen niedergelegt werden – als Erinnerung an die Menschen, die im Zuchthaus ums Leben gekommen sind.

OB Claudio Griese ruft zur Teilnahme an der Andacht und der Mahnwache auf. „Das Gedenken an den schrecklichen Krieg, der von Deutschland ausgegangen war, ist auch heute noch hoch aktuell“, sagt der Rathauschef. Angesichts von Kriegen und Bürgerkriegen rund um den Globus seien wir mehr denn je gefordert, die Erinnerung wachzuhalten und Gewalt und Krieg auf der Welt entgegenzutreten.

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