„Einfach versuchen und nicht schon vorher alles totreden“. So könnte das Ergebnis der öffentlichen Online-Beteiligung zum Projekt Baustraße lauten. Vergangenen Freitag hatten die Klimaschutzagentur und die Verwaltung gemeinsamen mit knapp über 30 Bürgerinnen und Bürgern online über die temporäre Umgestaltung der Straße gesprochen. Dabei wurde erstes Lob für die Ideen geäußert. Doch auch Sorgen und Bedenken seitens der Anwohnerinnen und Anwohner kamen zur Sprache.
Ziel der Veranstaltung war es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst zu informieren. Über die, für einen Zeitraum von drei Monaten, angedachten Umgestaltungen innerhalb der Baustraße. Oberbürgermeister Claudio Griese, Erster Stadtrat Herrmann Aden, Sven Szubin, Leiter des Fachbereichs Umwelt und technische Dienste, Frank Schweigert, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung und Straßenwesen, Josefin Naumann, Leiterin der Abteilung Stadtgrün und Anja Lippmann-Krüger, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur standen virtuell mit den Teilnehmenden im Austausch. Beherrschendes Thema unter den Teilnehmern: die geplante Umgestaltung von Parkplätzen. Dass im Projektzeitraum einige der aktuell vorhandenen Parkflächen zugunsten von Sitzgelegenheiten, Grünflächen oder Aufenthaltsbereichen wegfallen sollen, bereitete vielen der Teilnehmer offensichtlich Sorgen. Hier konnten Verwaltung und Klimaschutzagentur jedoch erste Bedenken nehmen, da versichert werden kann, dass die Interessen der Anwohner auf jeden Fall berücksichtigt werden. Zudem ist klar: zeigt sich, dass einige der Umgestaltungen auf Probe den Anwohnern und Gewerbetreibenden vor Ort nicht nutzen oder sogar vermehrt Nachteile mit sich bringen, werden sie zeitnah beendet und auch nicht für eine langfristige Umgestaltung der Straße in Betracht gezogen.
Einige Vertreter der örtlichen Händler meldeten sich innerhalb der Diskussion ebenfalls zu Wort. Auch sie beschäftigte das Thema „Parken“ stark. Dennoch sei man bereit, dass Umgestaltungskonzept als Chance anzusehen. Es sei zu begrüßen, dass die entstehenden Freiflächen den örtlichen Gewerbetreibenden zur Verfügung gestellt werden und ihre „Lagequalität“ somit aufgebessert werde. Weitere Diskussions-Themen waren der Fahrrad- und der Durchgangsverkehr sowie die Ruhezeiten in der Baustraße.
Innerhalb der Online-Veranstaltung entwickelte sich ein lebhafter Austausch über die geplanten Neuerungen. Seitens vieler Teilnehmer wurde erkannt, dass die Umgestaltung, die einem Ratsbeschluss folgt und zur Maßnahme „Revitalisierung der Innenstadt“ gehört, „erstmal ausprobiert werden sollte“ ehe alles pauschal kritisiert werde. Zudem könne man während und nach dem dreimonatigen Projektzeitraum schauen, ob die Auswirkungen tatsächlich so schwerwiegend ausfallen würden. Konkrete Vorschläge der Teilnehmer, wie eine vertikale Begrünung von Hausflächen, Outdoorshopping, Baum- und Kübelpatenschaften und Begegnungsplätze wurden von der Verwaltung aufgenommen und fließen nun, ebenso wie die angebrachte Kritik, in die weitere Projektplanung ein.
Viele Teilnehmer sicherten bereits ihre Unterstützung bei der Projektumsetzung zu. Sie seien bereit, beim Aufbau anzupacken, Beete zu pflegen, Einzelaktionen zu managen oder sich bei der weiteren Ideenfindung aktiv einzubringen. Das Projekt Baustraße sei „ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit“, so der Tenor am Ende der Onlineveranstaltung. Mit Hilfe des Projekts gäbe es viele Chancen, die Luftqualität, Lärmbelästigung und das soziale Miteinander innerhalb der Baustraße und Stadt zu verbessern.
Alle Planungen und Ideen zur temporären Umgestaltung der Baustraße stellt die Stadtverwaltung unter www.hameln.de/Baustrasse zur Verfügung. Wer nicht an der Online-Beteiligung teilnehmen konnte, kann Hinweise oder Anregungen zur Baustraße weiterhin unter baustrasse@hameln.de an die Verwaltung senden.